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Geschichte Versunkene Stadt Pompeji

Freigelegtes Sklavenzimmer zeigt Leben der untersten Schicht

Pompeji ist gleichermaßen Stadt des Schreckens und des Staunens. Vor gut 2000 Jahren begrub der Ascheregen des Vulkans Vesuv die römische Stadt. Heute verrät die Stadt aus der Antike viel über das damalige Leben – auch über das der Sklaven, wie neueste Ausgrabungen belegen.
In Pompeji, der versunkene Stadt bei Neapel, Italien, konzentriert sich die Forschung nun auf freigelegte Sklavenzimmer In Pompeji, der versunkene Stadt bei Neapel, Italien, konzentriert sich die Forschung nun auf freigelegte Sklavenzimmer
In Pompeji, der versunkenen Stadt bei Neapel, Italien, konzentriert sich die Forschung nun auf freigelegte Sklavenzimmer
Quelle: picture alliance/CHROMORANGE

Archäologen haben nördlich der versunkenen Stadt Pompeji ein weiteres Sklavenzimmer freigelegt, das einen Einblick in die Lebensrealität der Menschen der untersten Schicht vor rund 2000 Jahren gibt. Die Einrichtung des Zimmers in der Villa Civita Giuliana in rund 600 Metern Entfernung von der antiken Stadt deute darauf hin, dass es innerhalb des Dienstbotenquartiers eine Hierarchie gegeben haben könnte, teilte die Ausgrabungsstätte am Sonntag mit. So seien zwei unterschiedliche Arten von Betten gefunden worden – eines extrem einfach und ohne Matratze, das andere komfortabler. Zudem standen zwei kleine Schränke in dem Zimmer.

Dieses Schlafzimmer teilten sich wohl Sklaven und Ratten in einer Villa nahe Pompeijs. Auch als Abstellkammer soll der Raum genutzt worden sein
Dieses Schlafzimmer teilten sich wohl Sklaven und Ratten in einer Villa nahe Pompeijs. Auch als Abstellkammer soll der Raum genutzt worden sein
Quelle: via REUTERS

Es handele sich in gewisser Weise um eine Entdeckung, „die wichtiger ist und mehr Aufschluss gibt über das antike Leben als eine schöne Statue“, schrieb der deutsche Museumsdirektor von Pompeji, Gabriel Zuchtriegel, auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).

In der Abstell- und Schlafkammer hausten besonders unprivilegierte Sklaven unter unhygienischen Umständen
In der Abstell- und Schlafkammer hausten besonders unprivilegierte Sklaven unter unhygienischen Umständen
Quelle: via REUTERS

Die einfache Bettform war auch in einem anderen Sklavenzimmer gefunden worden, das im Jahr 2021 freigelegt wurde. Die Archäologen nehmen an, dass dieser Raum gleichzeitig den Sklaven als Unterkunft diente und als Abstellkammer genutzt wurde.

Weitere Arbeiten an dort gefundenen Keramikgefäßen und Amphoren ließen nun erkennen, unter welchen prekären und unhygienischen Bedingungen die Menschen dort lebten, geht aus der Mitteilung von Sonntag hervor. Demnach lebten mindestens drei Nagetiere in dem Zimmer. Eine Ratte, die sich in einem Krug unter einem Bett befand, versuchte offensichtlich zu entkommen, als auch sie im sogenannten pyroklastischen Strom starb.

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Pompeji und seine Bewohner waren bei Ausbrüchen des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus unter Asche, Schlamm und Lava begraben worden. Die Stadt wurde dadurch aber teils konserviert. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. Die Ausgrabungsstätte gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien, es gibt immer wieder sensationelle Funde. Um das Sklavenzimmer zu rekonstruieren, wurde die bewährte Methode angewendet, bei der Hohlräume, die organisches Material in der erstarrten Vulkanasche hinterlassen hat, mit Gips gefüllt werden.

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dpa/jag

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