Abgesehen von Corona, Lockdown und monatelanger Schließung hatte das Miniatur Wunderland (MiWuLa) ein großes Problem: In den bisherigen Räumlichkeiten in der Hamburger Speicherstadt gab es für weitere neue Länderwelten kein Platz mehr. Daher musste eine weitere Ausstellungsfläche her.
"Es ist über ein Jahrzehnt her, dass wir mit der Hafenverwaltung über unsere Ausbauträumereien gesprochen haben", erinnert sich Gerrit Braun, einer der beiden Zwillingsbrüder, die das Miniatur Wunderland vor gut 20 Jahren gründeten. "Daraus ist die verrückte Idee mit der Brücke entstanden, die kleine Züge und Menschen über das Fleet in eine neue Welt führt. Dass diese Vision nun Wirklichkeit geworden ist, fühlt sich für mich noch ganz unwirklich an und ist einfach nur wunderschön."
Nach dem im Sommer 2020 erfolgten Brückenschlag von Speicherblock D zum Speicherblock L auf der anderen Seite des Fleets in der historischen Hamburger Speicherstand wächst die Ausstellungsfläche um 3000 Quadratmeter – genug Platz für die nächsten zehn Jahre.
Am 1. Dezember konnte endlich der erste Abschnitt eingeweiht werden: Rio de Janeiro mit den Miniaturwelten Copacabana, Corcovado, Lapa, Zuckerhut, Santa Teresa, Manguinhos, Favela und Karneval. Dafür waren 60.000 Arbeitsstunden zwischen November 2017 bis Dezember 2021 notwenig.
Der Rio-Abschnitt ist der erste von vier Südamerika-Teilen, die die Modellbauer des Miniatur Wunderlandes gemeinsam mit der Modellbaufamilie Martinez in Argentinien und Hamburg zeitgleich bauen. Über diese ungewöhnliche Zusammenarbeit wird Ende 2022 ein Film in die Kinos kommen, der von den Machern der weltweit erfolgreichen Michael-Schumacher-Dokumentation produziert wird.
Der weitere Ausbauplan sieht vor: Nach Rio folgt zum Jahreswechsel 2022/2023 der Patagonien- und Antarktis-Abschnitt, 2024 der Regenwald mit Amazonas und Anden, und 2025 die Karibik.
Weitere Infos unter: www.miniatur-wunderland.de
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