Auch wenn sein Name etwas anderes vermuten lässt: Der Große Ehrenpreis (Veronica teucrium) gehört zu den niedrigen Arten der Gattung Ehrenpreis innerhalb der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Ganz groß wirkt dafür seine blaue Blütenpracht. Natürlich wächst die Wildart auf tiefgründigen Trockenwiesen und an warmen Waldrändern in Europa, West- und Ostsibirien und der Mongolei. In der Literatur taucht der Große Ehrenpreis auch als Veronica austriaca subsp. teucrium auf.
Mit einer Wuchshöhe zwischen 20 und 60 Zentimetern bleibt die horstbildende Staude vergleichsweise klein. Aus einem Rhizom bilden sich aufrechte, kraus behaarte Stängel.
Länglich eiförmig bis herzförmig, grob gezähnt und behaart: So erscheinen die Blätter von Veronica teucrium, die meist direkt an den Stängeln sitzen.
Zwischen Mai und Juli sind alle Augen auf den Großen Ehrenpreis gerichtet: Dann entfalten sich in den Blattachseln die intensiv blau gefärbten Blüten in lang gestielten, vielblütigen Trauben. An den üppigen Blütenständen finden viele Insekten wie Schmetterlinge, Bienen und Hummeln reichlich Nahrung.
Im September und Oktober reifen Kapselfrüchte heran, deren Samen vom Wind oder durch Tiere wie Ameisen verbreitet werden.
Ideal für den Großen Ehrenpreis ist ein sonniger Platz im Garten.
Der Boden sollte gut durchlässig, trocken bis frisch und gern kalkreich sein. Auch mit steinigem und sandigem Untergrund kommt Veronica teucrium gut zurecht. Tendenziell mag es der Große Ehrenpreis humos, aber eher nährstoffarm.
Die beste Zeit, um den Großen Ehrenpreis zu pflanzen, ist das späte Frühjahr. Planen Sie zu Nachbarpflanzen einen Abstand von rund 30 Zentimetern ein.
Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert den Neuaustrieb von Veronica teucrium. Auch eine Selbstaussaat kann dadurch verhindert werden.
Im Frühjahr oder nach der Blüte können ältere Wurzelstöcke problemlos geteilt werden.
Der Große Ehrenpreis und seine Sorten sind blaue Blütenschätze in Rabatten und Staudenbeeten. Besonders im Steingarten kommt ihre Farbwirkung gut zur Geltung, aber auch zum Verwildern im Naturgarten eignen sie sich prima. Als Partner für die bienenfreundlichen Pflanzen bieten sich zum Beispiel Steinkraut oder Gänsekresse an.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Sorten, die einander recht ähnlich sehen. Zu den Lieblingen gehört der Große Ehrenpreis ‘Knallblau’: Die Sorte wird nur 25 Zentimeter hoch und blüht in einem leuchtenden Enzianblau. Die ausgezeichnete ‘Royal Blue’ erreicht eine Höhe von etwa 40 Zentimetern und blüht tiefblau.
Vermehrt werden der Große Ehrenpreis und seine Sorten am besten durch Teilung, die reine Art lässt sich auch aussäen.
Alle Ehrenpreis-Arten sind recht robust und wenig anfällig für Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge. Gelegentlich treten Mehltau oder Blattfleckenkrankheiten auf. Bei Staunässe kann es zu Wurzelfäule kommen.