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Wien: Hun­dert­was­ser­haus und Kunst­haus Wien

Das Hundertwasserhaus gehört zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten von Wien

Der Öster­rei­cher Frie­dens­reich Hun­dert­was­ser war ein viel­sei­ti­ger Künst­ler und Umwelt-Akti­vist. Dabei unter­nahm er immer wie­der Rei­sen rund um die gan­ze Welt und in Euro­pa mit sei­nem alten, umge­bau­ten Holz­schiff Regen­tag. Begra­ben ist er in sei­ner Wahl­hei­mat Neuseeland.

Hundertwasserhaus in Wien
Der öster­rei­chi­sche Maler Fried­rich Sto­was­ser (1928 — 2000) war der Öffent­lich­keit weit bes­ser bekannt unter sei­nem bereits 1949 ange­nom­me­nen Künst­ler­na­men Hun­dert­was­ser. Erst spä­ter nann­te er sich dann Frie­dens­reich Hun­dert­was­ser Regen­tag Dun­kel­bunt. Wer sich so einen Namen zulegt, muss ein­fach exzen­trisch sein. Wie dem auch sei, umtrie­big und ein Mul­ti­ta­lent, das auch ger­ne mal aneck­te und vor kei­ner Aus­ein­an­der­set­zung zurück­schreck­te, war Hun­dert­was­ser allemal.

Er war ein streit­ba­rer, aber vor allem rast­lo­ser Geist. Er ent­warf Brief­mar­ken und Lan­des­flag­gen genau­so wie wun­der­schö­ne Bil­der und auf­wen­dig her­ge­stell­te Gra­fi­ken einer bun­ten Fantasiewelt.

Hun­dert­was­ser­haus in Wien

Das Hun­dert­was­ser­haus in Wien ist eine von 1983 — 1985 ent­stan­de­ne Wohn­an­la­ge. Sowohl das Hun­dert­was­ser­haus als auch das spä­ter ent­stan­de­ne Kunst­haus Wien sind belieb­te, von Tou­ris­ten fre­quen­tier­te Hun­dert­was­ser-Vor­zei­ge­pro­jek­te der Stadt Wien. Der Andrang war von Anfang an so groß, dass das Hun­dert­was­ser­haus auf Wunsch der Mie­ter schon lan­ge nicht mehr für Tou­ris­ten zugäng­lich ist.

Seit Anfang der 50er Jah­re setzt sich Hun­dert­was­ser mit der her­kömm­li­chen Archi­tek­tur aus­ein­an­der. Er sieht sei­ne Lebens­auf­ga­be dar­in eine natur- und men­schen­ge­rech­te­re Archi­tek­tur zu for­dern. Er expe­ri­men­tiert mit begrün­ten Dächern. Dazu kommt, ein gera­der Boden ist ihm ein Greu­el. Er ver­ur­teilt ihn als eine maschi­nen- und damit nicht men­schen­ge­rech­te Erfin­dung der Archi­tek­ten. So ist bei ihm jeder Boden ein unre­gel­mä­ßi­ges Auf und Ab mit vie­len klei­nen Buckeln.
Da Hun­dert­was­ser kein Archi­tekt war, wur­de ihm für den Bau des Hun­dert­was­ser­hau­ses der Archi­tekt Kra­wi­na zur Sei­te gestellt. Die­ser erstrei­tet sich spä­ter das Recht auf Namens­nen­nung, so dass das Haus heu­te offi­zi­ell „Hun­dert­was­ser-Kra­wi­na­Haus“ heißt.

Hundertwasserhaus in Wien
Hundertwasserhaus in Wien
Die Gän­ge im Inne­ren des Hun­der­was­ser­haus oder auch die Emp­fangs­hal­le des in der Nähe ent­stan­de­nen Kunst­haus Wien haben unebe­ne Böden. Auch die ver­spiel­ten, kun­ter­bun­ten Haus­fas­sa­den wei­sen bei Hun­dert­was­ser kei­ne Regel­mä­ßig­kei­ten auf. Hier und dort schaut sogar ein „Baum­mie­ter“ her­aus. Kei­nes der Fens­ter gleicht dem ande­ren. Die 250 im Haus, auf dem Dach und auf den Dach­ter­ras­sen gepflanz­ten Sträu­cher und Bäu­me sind inzwi­schen zu statt­li­chen Bäu­men her­an­ge­wach­sen. Dadurch sind man­che der 52 Woh­nun­gen hin­ter Bäu­men verborgen.
Eine von Hun­dert­was­ser durch­ge­setz­te Beson­der­heit ist das gesetz­lich fest­ge­leg­te „Fens­ter­recht“. Dem­zu­fol­ge darf sich jeder Bewoh­ner aus dem Fens­ter leh­nen und die Fas­sa­de umge­stal­ten, so weit wie Arm und Pin­sel reichen.

Kunsthaus Wien

Kunst­haus Wien

Müllverbrennungsanlage Spittelau, Gestaltung Friedensreich Hundertwasser

Müll­ver­bren­nungs­an­la­ge Spittelau

Neben dem Hun­dert­was­ser­haus und dem Kunst­Haus Wien wur­de von ihm in Wien noch die Müll­ver­bren­nungs­an­la­ge / Fern­wär­me­werk Spit­tel­au (U‑Bahn Sta­ti­on der Linie 6) gestaltet.

Hun­dert­was­ser hat auf der gan­zen Welt sei­ne gestal­te­ri­schen Spu­ren hin­ter­las­sen. In Deutsch­land zB in Plochin­gen oder die Grü­ne Zita­del­le in Magdeburg.

Hun­der­was­ser-Toi­let­te in Kawakawa

1976 erwarb Hun­dert­was­ser im Nor­den der Nord­in­sel von Neu­see­land, an der Bay of Islands, ein 400 Hekt­ar gro­ßes Gelän­de. Er leb­te über 27 Jah­re in sei­ner Wahl­hei­mat und ist auf sei­nem Land im Kau­ri­nui Val­ley nackt und ohne Sarg unter einem Tul­pen­baum begra­ben. Sein Grab ist für die Öffent­lich­keit nicht zugänglich.
In sei­nem Wohn­ort Kawa­ka­wa schuf er u.a. mit der meist­fo­to­gra­fier­ten Toi­let­te Neu­see­lands eine Touristenattraktion.

Hundertwasser-Toilette in Kawakawa

Hun­dert­was­ser-Toi­let­te in Kawakawa

Lage / Anfahrt

Hun­dert­was­ser­haus

Kegel­gas­se 34–38 / Ecke Löwengasse
Liegt etwas ab vom Schuss. Ich bin von der U‑Bahn Sta­ti­on Land­stra­ße Wien Mit­te die 900 m zu Fuß gegan­gen. Man kann aber wohl näher ran mit der U‑Bahn U1 oder U4 bis zur Sta­ti­on Schwedenplatz.
Zum Kunst­haus Wien ist es von dort auch nicht weit.

Kunst­haus Wien Muse­um & Café

Unte­re Weiß­ger­ber­stra­ße 13, 1030 Wien
U3, U4 bis Wien Mitte
U1, U4 bis Schwedenplatz
Geöff­net: täg­lich 10–18 Uhr,
Ein­tritt: 11€ für Muse­um Hundertwasser

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Hundertwasser-Toilette in Kawakawa, Neuseeland

Hun­dert­was­ser-Toi­let­te in Kawa­ka­wa, Neuseeland

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4 Kommentare

  1. Mag. Eva Hochrathner sagt

    Tol­le Infos über Hun­dert­was­ser! Ich konn­te noch als Stu­den­tin das Hundet­was­ser­haus (3.Bezirk) bege­hen und bestaunen.

    • Ich hab’s bis­her lei­der nur in die Hun­dert­was­ser-Toi­let­te in Kawa­ka­wa geschafft. 🙂
      Und natür­lich ins Kunst­haus Wien.

  2. Joachim Merle sagt

    Tol­ler Künst­ler, ich mag sei­ne Wer­ke sehr,habe aber bis­her nur das Hun­dert­was­ser­haus in Plochin­gen besichtigt.

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