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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Liefern
von Molekülen
in eine Zielzelle, und genauer auf eine derartige Vorrichtung, um
ein derartiges Zuführen
bzw. Liefern durch Elektroporation zu erreichen.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Der
Effekt von elektromagnetischen Feldern auf Zellmembranen wurde seit
den 60-er Jahren studiert. Frühe
Forschungen fokussierten auf ein Beschreiben von Beobachtungen,
daß ein
angelegtes elektrisches Feld reversibel Zellmembranen in vitro brechen
kann. Während
der 70-er Jahre war der Gegenstand in der Literatur üblicher
und setzte ein Fokussieren auf ein Beschreiben des Phänomens fort, welches
von einem kurzen Aussetzen an intensive elektrische Felder resultierte,
ebenso wie auf den Eintritt von exogenen bzw. Fremdmolekülen in das Zellinnere
als ein Ergebnis eines Membranbrechens bzw. einer Membranzerstörung. Anmeldungen
begannen gemeinsam mit einem besseren Verständnis einer reversiblen Membranbeschädigung bzw.
-zerstörung
in den 80-er Jahren aufzutauchen.
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Frühe Untersuchungen
bzw. Recherchen führten
zu dem gegenwärtigen
Verständnis,
daß ein Aussetzen
von Zellen an intensive elektrische Felder für kurze Zeiträume temporär Membrane
destabilisiert. Dieser Effekt wurde als ein dielektrisches Zusammenbrechen
aufgrund eines induzierten Transmembran-Potentials beschrieben und
wurde als "Elektroporation" oder "Elektropermeabilisierung" bezeichnet, da beobachtet
wurde, daß Moleküle, welche
normal nicht durch die Membran hindurchtreten, einen intrazellulären Zugang
erzielen, nachdem die Zellen mit elektrischen Feldern behandelt
wurden. Vom porierten Zustand wurde festgestellt, daß er temporär ist. Typischerweise
verbleiben die Zellen in einem destabilisierten Zustand für den Zeitraum
von Minuten, nachdem die elektrische Behandlung endet.
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Die
physikalische Natur von Elektroporation macht sie universell anwendbar.
Eine Vielzahl von Verfahren verwendet diese Art von Behandlung,
welche einen temporären
Zugang zu dem Cytosol gibt. Diese beinhalten eine Ausbildung bzw.
Erzeugung von monoklonalen Antikörpern,
Zellfusion, Zellgewebefusion, ein Einsetzen von Membranproteinen
und genetische Transformation. Zusätzlich wurden Farbstoffe und
fluoreszierende Moleküle
verwendet, um das Phänomen
einer Elektroporation zu erforschen bzw. zu untersuchen. Ein bemerkenswertes
Beispiel eines Ladens von Molekülen
in Zellen in vivo ist die Elektrochemotherapie. Das Verfahren verwendet
einen Wirkstoff, kombiniert mit elektrischen Pulsen als ein Mittel
zum Beladen von Tumorzellen mit einem Antikrebswirkstoff, und wurde
in einer Anzahl von Tiermodellen und in klinischen Versuchen bzw.
Studien durch die vorliegenden Erfinder ausgeführt. Auch Plasmid DNA wurde
in Rattenleberzellen in vivo geladen (Heller et al., FEBS Lett.
389, 225–28).
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Protokolle
für die
Verwendung von Elektroporation zum Laden von Zellen in vitro verwenden
typischerweise eine Suspen sion von einzelnen bzw. Einzelzellen oder
Zellen, welche in einer planaren Weise an eine Wachstumsoberfläche festgelegt
sind. Eine in vivo Elektroporation ist komplexer, da Gewebe involviert
sind. Gewebe sind aus individuellen Zellen zusammengesetzt, welche
gemeinschaftlich eine dreidimensionale Struktur ausbilden. In jedem
Fall sind die Effekte auf die Zelle dieselben. 1 illustriert
Details des Elektroporations-Verfahrens bzw. -Vorgangs. Elektroden
und Elektrodenfelder bzw. -arrays zum Zuführen bzw. Liefern von elektrischen Wellenformen
für einen
therapeutischen Nutzen, beinhaltend ein Induzieren von Elektroporation,
sind durch Bernard (WO 98/47562) beschrieben worden.
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Das
Laden von Molekülen
durch Elektroporation in vitro ebenso wie in vivo wird typischerweise durch
ein vorangehendes Aussetzen der Zellen oder von Gewebe von Interesse
an einen Wirkstoff (2) ausgeführt. Die
Zellen oder das Gewebe werden dann elektrischen Feldern ausgesetzt,
indem eine oder mehrere Gleichstrompuls(e) angewandt wird bzw. werden.
Eine elektrische Behandlung wird in einer Weise ausgeführt, die
in einer temporären
Membran-Destabilisierung mit minimaler Cytotoxizität resultiert.
Die Intensität
einer elektrischen Behandlung ist durch die Größe des angelegten elektrischen Felds
beschrieben. Dieses Feld ist als die Spannung definiert, die an
die Elektroden angelegt ist, dividiert durch den Abstand zwischen
den Elektroden. Elektrische Feldstärken, die von 1000 bis 5000
V/cm reichen, wurden verwendet und sind spezifisch für zu untersuchende
Zellen oder zu untersuchendes Gewebe. Pulse sind üblicherweise
rechteckig in der Form; jedoch wurden auch exponentiell abfallende Pulse
verwendet. Die Dauer von jedem Puls wird als Pulsbreite bezeichnet.
Ein Molekülladen
bzw. -beladen wurde mit Pulsbreiten ausgeführt, welche von Mikro sekunden
(μs) bis
Millisekunden (ms) reichen. Die Anzahl von Pulsen, welche verabreicht
wurden, lag von eins bis acht. Typischerweise werden mehrere Pulse
während
einer elektrischen Behandlung verwendet.
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Für Moleküle, die
in das Zellinnere durch Elektroporation zu liefern sind, ist es
wichtig, daß das Molekül von Interesse
nahe dem Äußeren der
Zellmembran zum Zeitpunkt der Elektroporation ist. Es ist auch wichtig,
Moleküle
nahe im wesentlichen zu allen Zellen innerhalb eines behandelten
Gewebevolumens zu haben, um eine effiziente Zufuhr bzw. Lieferung
zu im wesentlichen allen Zellen innerhalb des Behandlungsvolumens
zur Verfügung
zu stellen.
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Gegenwärtig werden
Moleküle
systemisch oder direkt in die Behandlungsstelle injiziert. Es wird kein
Versuch gemacht, eine spezifische Verteilung zu erzeugen. Diese
Verfahren stellen nicht sicher, daß die Verteilung von Molekülen ausreichend
ist, um eine effektive Zufuhr zu im wesentlichen allen Zellen zur
Verfügung
zu stellen.
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Eine
Elektropermeabilisierung von Tumorzellmembranen wurde berichtet
(Rols et al., Nature Biotechnology 16, 173, 1998), indem angelegte
elektrische Pulse von Oberflächenelektroden
in Kontakt mit der Haut verwendet wurden. Proteine und Gene können in
die Zellen durch ein Inkorporieren entweder des Proteins oder eines
Plasmids transferiert werden, das ein Reportergen trägt. Diese
Wirkungsgrade eines Transfers für
das Protein und das Plasmid waren jeweils 20 und 4 %.
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Eine
erste Art von Elektrode, die in der Technik bekannt ist, umfaßt parallele
Plattenelektroden bzw. Elektroden pa ralleler Platten, die an gegenüberliegenden
Seiten des Tumors angeordnet werden. Andere Elektroden, die gegenwärtig in
der Technik bekannt sind, umfassen Nadeln, welche in oder um das
Gewebe von Interesse eingeführt
werden. Eine dritte Art umfaßt
bzw. beinhaltet eine ebene Anordnung von parallelen Drähten, welche
auf der Oberfläche
des Gewebes angeordnet werden können.
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Elektroden
und Verfahren, die in der Technik bekannt sind, stellen keine Molekülbewegung
während
der Prä-Elektroporationszeit
für eine
Elektromigration, Verteilung und Post-Elektroporationszeit zur Verfügung, wenn
sich die Zellen in einem Zustand erhöhter Membranpermeabilität befinden.
Von der Bewegung von Molekülen
innerhalb des Gewebes wird angenommen, daß sie einen Anstieg in der
zugeführten
Menge von Molekülen
durch ein Erhöhen
einer Bewegung in die Zellen bewirkt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist daher ein Ziel bzw. Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung zum Manipulieren bzw. Handhaben von Molekülen in bzw.
innerhalb einer Zielgewebestelle zur Verfügung zu stellen.
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Es
ist ein zusätzliches
Ziel, eine derartige Vorrichtung zum Manipulieren von Molekülen zur Verfügung zu
stellen, während
eine Zielzelle in einem permeabilisierten Zustand vorliegt.
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Es
ist ein weiteres Ziel, eine derartige Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen, welche eine gewünschte
elektromagne tische Feldverteilung innerhalb eines Zielgewebes zur
Verfügung
stellen kann.
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Es
ist ein anderes Ziel, eine derartige Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen, welche konfiguriert werden kann, um ein labiles Multikomponenten-System
an einer gewünschten
Stelle zu aktivieren.
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Es
ist noch ein zusätzliches
Ziel, ein System zum Bewirken einer Tumorregression zur Verfügung zu
stellen.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel, ein System zum Bewirken einer in vivo
Genzuführung über Elektroporation
und Elektromigration zur Verfügung
zu stellen.
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Diese
Ziele und andere werden durch die vorliegende Erfindung, wie sie
nachfolgend beansprucht ist, erreicht, welche eine Vorrichtung zum Handhaben
eines Moleküls
in vivo relativ zu einem Zielgewebe ist. Die Vorrichtung umfaßt einen
Support und wenigstens ein Glied, das an dem Support festgelegt
ist und sich von diesem weg erstreckt. Das Glied hat wenigstens
zwei diskrete Elektroden, jede Elektrode in Schaltungs-Kommunikation
mit einem entsprechenden Abschnitt bzw. Bereich einer Quelle von
elektrischer Energie und daher differentiell bzw. unterschiedlich
aktivierbar.
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Die
diskreten bzw. gesonderten Elektroden sind konfiguriert, um ein
erstes elektromagnetisches Feld in vivo zwischen gewählten Elektroden
einzurichten, das ausreichend ist, um ein Molekül relativ zu einem Zielgewebe
zu manipulieren. Die Elektroden sind weiter konfiguriert, um ein
zweites, typischerweise höheres
elektromagnetisches Feld auszubilden, das ausreichend ist, um eine
vorübergehende Permeabilität einer
Zellmembran innerhalb des Zielgewebes zu bewirken.
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Die
Vorrichtung kann beispielsweise mit Wechselstrom, Gleichstrom, gepulstem
Wechselstrom, gepulstem Gleichstrom, Hoch- und Niederspannungs-Wechselstrom
mit variabler Frequenz und Amplitude, variablen Gleichstrom-Wellenformen, variablen
Wechselstromsignalen, die mit variablen Gleichstrom-Wellenformen
vorgespannt sind, und variablen Wechselstromsignalen verwendet werden, die
mit konstantem Gleichstrom vorgespannt sind.
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Die
Merkmale, die Erfindung gemeinsam mit weiteren Gegenständen und
Vorteilen davon charakterisieren, werden besser aus der folgenden
Beschreibung verstanden werden, die gemeinsam mit den beiliegenden
Zeichnungen verwendet ist. Es ist ausdrücklich zu verstehen, daß die Zeichnung
für die Zwecke
einer Erläuterung
bzw. Illustration und Beschreibung dient und sie nicht als eine
Definition der Grenzen der Erfindung gedacht ist. Diese und andere Ziele,
die erreicht werden, und Vorteile, die geboten werden durch die
vorliegende Erfindung werden vollständiger offensichtlich werden,
wenn die Beschreibung, welche nun folgt, in Zusammenhang mit den beiliegenden
Zeichnungen gelesen wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 (Stand
der Technik) Zwei-dimensionale Darstellung von Elektroporation einer
Zelle, die einem elektromagnetischen Feld unterworfen ist. Bereiche
eines Membranzusammenbruchs bzw. -zerbrechens, die als Poren dargestellt
sind, sind an den Enden von Zellen ausgebildet, die zu den Elektroden schauen.
Ein Aussetzen an das elektromagnetische Feld wird durch Anlegen
eines Potentials zwischen den Elektroden – und + erreicht.
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2 (Stand der Technik) Das Verfahren zum
Zuführen
bzw. Liefern von Molekülen
durch Elektroporation. 2A. Eine Tumorzelle in vitro
und in vivo wird dem Molekül
von Interesse ausgesetzt. 2B. Gleichstrompulse
werden an die Zellen angelegt, um eine temporäre Membran-Destabilisierung
zu bewirken, welche es den Molekülen
erlaubt, freier in das Zellinnere einzutreten. 2C.
Zellen kehren zu ihrem Normalzustand nach einer Pulsation zurück, wobei
der Wirkstoff innerhalb der Zellen belassen wird.
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3 Eine
erste Ausbildung eines nicht-penetrierenden Molekülmanipulators,
beinhaltend ein ringförmiges
Glied, das Elektroden durch ein nicht-leitfähiges Material voneinander
beabstandet aufweist.
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4 Eine
Bodendraufsicht auf die Ausbildung von 3.
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5 Eine
zweite Ausbildung eines nicht-penetrierenden Molekülmanipulators,
beinhaltend mehrere Elektroden, die an sich nach unten erstreckenden
Pfosten bzw. Stehern von einem allgemein zylindrischen Support angeordnet
sind.
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6 Eine
Bodendraufsicht auf die Ausbildung von 5.
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7 Eine
Seitenansicht einer dritten Ausbildung eines nicht-penetrierenden
Molekülmanipulators,
beinhaltend sich nach innen bewegende Elektroden-Supportglieder.
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8 Eine
perspektivische Seitenansicht einer vierten Ausbildung eines nicht-penetrierenden Molekülmanipulators,
beinhaltend ein Paar von eine Elektrode tragenden Gliedern, die
einen einstellbaren Abstand dazwischen aufweisen.
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9 Die
Verwendung eines nicht-penetrierenden Molekülmanipulators, um Komponenten
eines Multikomponenten-Reaktionssystems in Apposition an einer Zielgewebestelle
zu bringen.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausbildungen
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Eine
Beschreibung der bevorzugten Ausbildungen der vorliegenden Erfindung
wird nun unter Bezugnahme auf 3 – 9 präsentiert.
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Eine
erste Ausbildung einer nicht-penetrierenden Vorrichtung 10 zum
Manipulieren bzw. Handhaben eines Moleküls M in vivo relativ zu einem
Zielgewebe T (3 und 4) beinhaltet
einen Support bzw. Träger,
welcher einen allgemein zylindrischen Pfosten bzw. Steher 11 umfaßt, der
ein Portal 110 dadurch von einem oberen Ende 112 zu
einem Bodenende 114 aufweist.
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Ein
allgemein scheibenartiges Objekt 12 ist an das Bodenende 114 des
Stehers bzw. Pfeilers festgelegt. Die Scheibe 12 hat eine
Bodenoberfläche 122 mit
einem äußeren, nach
unten hängenden
bzw. sich erstreckenden Ring 124, welcher abwechselnde radiale
Sektoren von leitfähigen
bzw. leitenden 126 und nicht-leitfähigen 128 Bereichen
aufweist. Die leitfähigen
Sektoren bzw. Bereiche 126 dienen als die Elektroden und
die nicht-leitfähigen
Bereiche 128 dienen dazu, um die Elektroden voneinander
zu beabstanden. Der Ring 124 ist konfiguriert, um einen Oberflächenvorsprung
eines Umfangs von wenigstens einem Abschnitt des Zielgewebes T zu
umgeben. In 3 ist das Zielgewebe T als die
Haut oder Oberfläche
eines Organs dargestellt, obwohl dies nicht als eine Beschränkung gedacht
ist.
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Vorzugsweise
umfaßt
die Scheibe 12 ein flexibles Material, um eine Formanpassung
mit dem gewählten
Teil bzw. Abschnitts des Zielgewebes zu erlauben. Auch bevorzugt
hat die Scheibe 12 einen transparenten Abschnitt, um eine
Vi sualisierung bzw. Betrachtung des gewählten Abschnitts des Zielgewebes
dadurch zu erlauben.
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Ein
unabhängiger
leitfähiger
Draht 13 ist in Schaltungs-Verbindung bzw. -Kommunikation mit jedem
der leitfähigen
Bereiche 128. Jeder Draht 13 erstreckt sich von
der Scheibe 12 durch das Portal 110 der Stütze zu dem
oberen Ende 112 davon.
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Eine
Mehrzahl von Kontaktmitteln ist benachbart dem oberen Ende 112 des
Portals der Pfostens angeordnet und in Schaltungs-Wechselwirkung mit
jedem Draht 13. In einer speziellen bzw. besonderen Ausbildung
umfaßt
jedes Kontaktmittel eine Kontaktbürste 14, welche innerhalb
des Portals 110 gegen eine Innenwand 111 davon
angeordnet bzw. festgelegt ist. Interface- bzw. Schnittstellen-Mittel
sind benachbart dem oberen Ende 112 des Portals der Stütze angeordnet
und weisen Mittel zum Kommunizieren mit jeder Kontaktbürste 14 zum
Ausbilden einer Schaltungs-Verbindung mit einem Signalgenerator 50 auf.
In einer speziellen Ausbildung beinhalten bzw. umfassen die Interface-Mittel
eine Schlüssel-Verriegelung 15,
welche in das Portal 110 an dem Oberende 112 einsetzbar
ist. Die Key- bzw. Schlüssel-Verriegelung 15 hat
ein Kontaktkissen, das für eine
Kommunikation bzw. Verbindung mit jeder Kontaktbürste 14 in einer Weise
angeordnet ist, die in der Technik bekannt ist.
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Jede
Elektrode 126 ist in Schaltungs-Wechselwirkung bzw. -Verbindung
mit einem entsprechenden Teil der Quelle 50 von elektrischer
Energie. In einer bevorzugten Ausbildung umfaßt diese Quelle einen Pulsgenerator,
wie er in der Technik bekannt ist (z.B. einen PA-2000 oder PA-4000,
beide von Cyto Pulse Sciences, Inc., Columbia, MD; einen T820, BTX, Inc.,
San Diego, CA) und adaptiert ist, um Pulse einer vorbestimmten Form,
Spannung, Dauer und Trennung abzugeben. Insbesondere sollte die
Quelle 50 adaptiert sein, um eine Spannung zu jeder Elektrode 126 zu
liefern, um ein erstes elektromagnetisches Feld niedrigen Niveaus
und ein zweites Feld typischerweise höheren Niveaus in vivo zwischen
gewählten
Elektroden auszubilden. Eine selektive Steuerung bzw. Regelung der
Anwendung von elektrischen Signalen zwischen den individuellen Elektroden
kann auf unterschiedliche Weisen ausgeführt werden, z.B. über den
PA-201 programmierbaren Pulsschalter in Kombination mit dem PA-4000
Generator (beide von Cyto Pulse Sciences, Inc., Columbia, MD) oder
sie kann manuell, mechanisch oder elektrisch ausgeführt sein.
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Das
Feld niedrigen Niveaus dient zum Manipulieren bzw. Handhaben des
Moleküls
M relativ zu dem Zielgewebe T, das hier als eine Masse gezeigt ist.
Das Feld höheren
Niveaus dient, um eine vorübergehende
Permeabilität
einer Zellmembran innerhalb des Zielgewebes T zu bewirken. Eine
derartige Permeabilität
ist nützlich
bzw. verwendbar, um es dem Molekül
M zu erlauben, in das Innere der Zelle einzutreten (siehe 1 und 2).
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In
der Verwendung sind bzw. werden die Elektroden 126 typischerweise
in gegenüberliegenden
Paaren aktiviert, so daß wenigstens
eine Elektrode von jedem Paar von Elektroden 126 adaptiert
sei bzw. werden kann, um wenigstens ein Paar von Spannungen entgegengesetzter
Polarität
etwa gleichzeitig zur Verfügung
zu stellen. Selbstverständlich
können
andere Kombinationen leicht durch den Fachmann ins Auge gefaßt werden.
Weiters kann gewünscht
sein, selektiv eine Spannung an jedes Elektrodenpaar in einem vorbestimmten
Muster anzu legen. Derartige Mittel zum Aufprägen eines vorgewählten Musters
können
beispielsweise ein Software-Programm zum Antreiben eines Pulsgenerators beinhalten,
um Signale zu jeder ausgewählten
Elektrode in dem vorbestimmten Muster abzugeben.
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Eine
zweite Ausbildung einer nicht-penetrierenden Vorrichtung 20 zum
Manipulieren eines Moleküls
M in vivo relativ zu einem Zielgewebe T (5 und 6)
umfaßt
einen allgemein zylindrischen Support 21, der ein Lumen
bzw. Loch 210 aufweist, das sich von einem oberen Ende 212 zu
einem Bodenende 214 erstreckt. Eine Mehrzahl von nach unten
abhängenden
Stützen
bzw. Pfosten 22 ist benachbart dem Bodenende des Supports 214 angeordnet,
wobei jede Stütze 22 einen
leitfähigen
Bereich 220 an einer Bodenoberfläche 224 davon besitzt.
Die Stützen
bzw. Steher 22 sind in einer voneinander beabstandeten
Beziehung angeordnet, und die leitfähigen Bereiche 220 umfassen
die Elektroden.
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In
einer speziellen Ausbildung ist jede Stütze 22 bewegbar an
dem Support 21 festgelegt. Jede Stütze 22 ist axial zwischen
einer ersten Position und einer zweiten Position bewegbar, die niedriger
als die erste Position ist, und ist zu der zweiten Position vorgespannt
bzw. beaufschlagt. Diese Bewegung dient zum Erreichen eines Kontakts
zwischen jeder Stütze 22 und
einer Oberfläche
eines Zielgewebes T. In einer spezifischen Art von bewegbaren Stützen 22,
wie sie in 5 gezeigt sind, ist jede Stütze 22 auf
dem Support 21 in federbelasteter Weise festgelegt. Eine derartige
Bewegung erlaubt einer allgemein ebene bzw. planaren Supportboden-Oberfläche 214,
einen Elektrodenkontakt mit einer nicht-planaren Oberfläche zu ermöglichen.
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Das
Lumen 210 kann beispielsweise als eine Spritzenführung verwendet
werden, um das Einbringen des gewünschten Moleküls in das
Gewebe T vor einem Aktivieren der Elektroden zu erlauben.
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In 7 ist
eine dritte Ausbildung 30 einer Vorrichtung ähnlich zu
jener 20 oben dargestellt. In dieser Ausbildung haben die
Stützen 32 spitze
leitfähige
Bodenspitzen 324, welche unter einem radial nach innen
schauenden bzw. gerichteten Winkel zueinander angeordnet sind. Jede
Stütze 32 ist
nach innen zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position
bewegbar, wobei die Spitzen 324 näher zueinander als in der ersten
Position sind. Die zweite Position ist zum Ergreifen von Gewebe
T zwischen den Spitzen 324 gedacht.
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Ein
anderes Merkmal, das in dieser Ausbildung illustriert ist, umfaßt eine
Hohlnadel 33, die sich durch den Support bzw. die Abstützung 31 erstreckt. Die
Nadel 33, deren Spitze sich unter den Stützen 32 erstreckt,
kann eine Dosis der Substanz tragen, die in das Gewebe T einzubringen
ist, oder kann als ein Portal verwendet werden, durch welches das
Einbringen stattfinden kann. In einer ähnlichen Ausbildung ist die
Nadel 33 axial bewegbar, um eine Auswahl der Tiefe einer
Penetration zu ermöglichen.
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Eine
vierte Ausbildung 40 der Vorrichtung (8)
beinhaltet einen Support 41, der bewegbar ein Paar von
isolierenden Platten 42 in einer allgemein parallelen Weise
hält. In
der Ausbildung, die gezeigt ist, umfassen die Platten 42 allgemein
rechteckige ebene Glieder. Der Support 41 beinhaltet Mittel zum Ändern der
Trennung bzw. des Abstands zwischen den Platten 42, welcher
für ein
Ergreifen von Gewebe T dazwischen verwendbar ist.
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Jede
Platte 42 hat eine Mehrzahl von Elektroden 43,
die an ihrer nach innen schauenden Oberfläche festgelegt sind, und Drähte 44,
die mit jeder Elektrode 43 verbunden sind, um eine Schaltungs-Verbindung
mit einem Signalgenerator 50 zur Verfügung zu stellen.
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Zahlreiche
Ausbildungen von Methoden einer Verwendung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
werden nun geoffenbart. Diese Verfahren bzw. Methoden werden mit
der Vorrichtung 10 illustriert, die oben beschrieben ist,
obwohl dies nicht als eine Einschränkung betrachtet ist, da irgendeine
der Vorrichtungen 10, 20, 30 oder 40 darin
verwendet werden könnte,
oder andere Äquivalente,
die durch einen Fachmann in der Technik erkannt bzw. geschätzt werden.
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Eine
erste Ausbildung umfaßt
ein Verfahren zum Erreichen bzw. Erzielen einer verbesserten Verteilung
und Zufuhr eines gewünschten
Moleküls
M in ein Zielgewebe T. Dieses Verfahren umfaßt die Schritte eines Anordnens
von wenigstens zwei Elektroden 126, allgemein benachbart,
jedoch in nicht-penetrierender Weise auf einer Oberfläche eines
Zielgewebes T. Eine Substanz, welche das gewünschte Molekül M enthält, wie
eine Lösung
davon, wird in den Körper
systemisch in einen Bereich nahe oder an dem Zielgewebe T, entweder
vor oder nach einem Positionieren der Vorrichtung 10 eingebracht.
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Ein
erstes elektrisches Potential wird zwischen einem Paar von Elektroden 126–126' eingerichtet
bzw. aufgebaut, das ausreichend ist, um eine Elektromigration des
gewünschten Moleküls M von einem
anfänglichen
Ort zu einem wünschenswerteren
Ort auf dem Zielgewebe T zu bewirken. In einer speziellen Ausbildung
ist der Pulshöhenbereich
1 – 15
V/cm in dem Millisekundenbereich.
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Ein
zweites elektrisches Potential wird zwischen einem Paar von Elektroden
eingerichtet, welches dasselbe Elektrodenpaar 126 – 126' , wie es zuvor
aktiviert wurde, oder nicht sein kann. Das zweite Potential ist
höher als
das erste elektrische Potential und ist ausreichend, um eine Elektroporation
in dem Zielgewebe T zu bewirken, um eine Bewegung des gewünschten
Moleküls
M in eine Zelle zu beschleunigen bzw. zu erhöhen. Beispielhafte Pulshöhen- und -dauerbereiche
beinhalten, sollen jedoch nicht beschränkt sein auf 1 – 10.000
Volt/cm in dem Nanosekundenbereich. In einer speziellen Ausbildung
ist der Pulshöhenbereich
750 – 1500
V/cm über
den Millisekundenbereich. Eines oder beide der Potentiale können in
einer Serie einer vorbestimmten Sequenz von Pulsen geliefert werden,
wobei jedes Pulse umfassen kann, die sequentiell oder gleichzeitig
geliefert werden.
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Ein
zweites Verfahren dient für
ein Liefern eines bioaktiven Moleküls an ein subkutanes Zielgewebe
T. Dieses Verfahren umfaßt
die Schritte eines, wie oben, Einbringens einer Substanz, enthaltend
das geladene bioaktive Molekül
M zu einem subkutanen Bereich benachbart dem Zielgewebe T. Eine
Vorrichtung, wie die Vorrichtung 10 wird allgemein benachbart,
jedoch in nicht-penetrierender Weise auf einem Zielgewebe T angeordnet
und Elektrodenpaare werden neuerlich bei einem niedrigen und einem
hohen Niveau aktiviert, um entsprechend eine Elektromigration des
bioaktiven Moleküls
M benachbart dem Zielgewebe T und eine Elektroporation einer Zellmembran
innerhalb des Zielgewebes T zu erzielen, die ausreichend ist, um
einen Eintritt des bioaktiven Moleküls M in das Zellinnere zu erlauben.
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Ein
drittes Verfahren (9) dient dazu, um zwei Moleküle M, M' in Apposition an
einer gewünschten
Zielgewebestelle S zu bringen, um eine Reaktion dazwischen zu ermöglichen,
wie in einem labilen Multikomponenten-System oder einer Zell-"Bombe". Dieses Verfahren umfaßt die Schritte eines
Einbringens einer Substanz, enthaltend ein erstes Molekül M, in
einen ersten Bereich A benachbart der Zielgewebestelle S und eines
Einbringens einer Substanz, enthaltend ein zweites Molekül M' in einen zweiten
Bereich A' benachbart
der Zielgewebestelle S.
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Als
nächstes
wird eine Elektromigration des ersten und zweiten Moleküls M M' zu einem dritten Bereich
A'' bewirkt, d.h. in
die Zielgewebestelle S. Die Elektromigration wird durch wenigstens
ein Paar von Elektroden bewirkt, die gegen eine Oberfläche allgemein
benachbart, jedoch in nicht-penetrierender Weise zu einem Zielgewebe
angeordnet sind. Der dritte Bereich A'' kann
tatsächlich
bzw. aktuell den ersten A oder den zweiten A' Bereich, oder einen anderen Bereich
umfassen, der davon unterschiedlich ist.
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Als
nächstes
wird es dem ersten Molekül
M und dem zweiten Molekül
M' ermöglicht,
an dem dritten Bereich A'' zu reagieren.
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Es
kann durch einen Fachmann in der Technik erkannt werden, daß zusätzliche
Ausbildungen beabsichtigt bzw. ins Auge gefaßt sein können, beinhaltend abgewandelte
Ausbildungen des Manipulators. In dieser Anmeldung bedeutet eine
Vorrich tung, die "konfiguriert" ist, um ein elektromagnetisches Feld
in vivo zu erzeugen, daß (i)
der Abschnitt der Vorrichtung, der in Kontakt mit Körpergewebe
oder Fluid kommt, aus biokompatiblen Materialien hergestellt bzw.
gefertigt ist, (ii) die Elektroden fähig sind, den Strom zu tragen,
der für
eine Elektroporation und/oder eine Elektromigration von lebenden
Zellen in vivo in einem Elektrolyten erforderlich ist, welcher das
zu behandelnde Gewebe interstitielles Fluid, injiziertes Material
an der Behandlungsstelle, Material, das an dem Zielgewebe angewandt
bzw. auf dieses aufgebracht wird, und Kombinationen der Vorhergehenden
beinhalten kann, und (iii) das Material zwischen den Elektroden
und jedem Abstütz-
bzw. Supportglied, welches dasselbe Material wie das Supportglied
sein kann, eine ausreichende Dielektrizitäts-Konstante haben sollte,
so daß es
nicht als ein Ergebnis von naheliegenden Elektroden zusammenbricht,
die von unterschiedlicher Polarität während einer elektrischen Behandlung
sind. Zusätzlich
bedeutet eine Vorrichtung, die konfiguriert ist, um gegen einen
gewählten
Abschnitt des Zielgewebes angeordnet zu werden, daß die Form,
Flexibilität
und das Material, das die Vorrichtung ausbildet, derart sind, daß die Vorrichtung
direkt gegen das Gewebe angeordnet werden kann. Darüber hinaus
wird es Fachleuten in der Technik offensichtlich sein, daß, wo eine
Elektrode oder ein System konfiguriert ist, um sowohl eine Elektromigration
als auch eine Elektroporation auszuführen, eine derartige Elektrode
oder ein System verwendet werden kann, um eine oder beide Funktion(en)
auszuführen.
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In
der vorhergehenden Beschreibung wurden bestimmte Ausdrücke der
Einfachheit, Klarheit und für
das Verständnis
verwendet, wobei jedoch davon keine unnötigen Beschränkungen über die
Erfordernisse gemäß dem Stand
der Technik hinaus impliziert sein sollen, da derartige Worte für Beschreibungszwecke
hier verwendet wurden und es beabsichtigt ist, daß sie breit
ausgelegt bzw. interpretiert werden. Darüber hinaus sind die Ausbildungen
der Vorrichtungen, die hier illustriert und beschrieben sind, in
beispielhafter Weise und der Rahmen der Erfindung ist nicht auf
die exakten Details einer Konstruktion beschränkt.
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Indem
nun die Erfindung beschrieben wurde, werden die Konstruktion, die
Tätigkeit
bzw. die Arbeitsweise und die Verwendung einer bevorzugten Ausbildung
davon und die vorteilhaften neuen und nützlichen Ergebnisse, die damit
erreichbar sind, die neuen und nützlichen
Konstruktionen und vernünftige
mechanische Äquivalente
davon, die dem Fachmann offensichtlich sind, in den beiliegenden
Ansprüchen
ausgeführt.