DE60018712T2 - Chirurgischer bohrer - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Knochengewebe, insbesondere zum beschleunigten Aufreiben eines Markkanals gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Eine grosse Vielfalt von Vorrichtungen zum Herausschneiden und Entfernen von Knochengewebe ist nach dem Stand der Technik bekannt. Beispiele dafür sind unter anderem in dem U.S.-Patent Nr. 5.269.785, Bonutti, dem U.S.-Patent Nr. 4.830.000, Shutt, und in dem U.S.-Patent Nr. 5.190.548, Davis, beschrieben. Im allgemeinen kommt bei diesen und ähnlichen Vorrichtungen eine rotierende, bohrerähnliche und am distalen Ende der Antriebswelle angeordnete Schneidspitze zum Einsatz. Knochenschneidevorrichtungen zur Verwendung beim Aufreiben des Markkanals verwenden typischerweise eine biegsame Antriebswelle, da die Markkanäle von Knochen selten gerade verlaufen und üblicherweise stets eine gewisse Krümmung aufweisen. Die meisten Reibahlen weisen auch eine durch die Reibahle und die Antriebswelle hindurch verlaufende Zentralbohrung auf. Die Zentralbohrung ist dazu bestimmt, einen langen Führungsstift bzw. -draht von geringem Durchmesser aufzunehmen, welcher zu Beginn in den Markkanal eingeführt wird und der als Spurführung beim Voranbewegen der Reibahle dient.
- Reibahlen werden in der orthopädischen Chirurgie dazu verwendet, um Markkanäle von Knochen für eine grosse Vielfalt von Operationsverfahren vorzubereiten. Solche Verfahren beinhalten einen totalen Hüftgelenkersatz, einen totalen Kniegelenkersatz, die Nageleinführung zur Stabilisierung einer Röhrenknochenfraktur, eine intramedulläre Osteotomie, sowie die Gewinnung von Knochenspänen zu Transplantationszwecken.
- Vom mechanischen und vom biologischen Standpunkt aus gesehen ist das Aufreiben des Markraums von besonderem Nutzen für die Leistungsverbesserung von Implantaten. Im speziellen wird durch das Aufreiben der Markkanal erweitert, so dass Implantate mit einem grösseren Durchmesser eingesetzt werden können. Diese Implantate mit grösserem Durchmesser sind weniger gebrechenanfällig. Gewisse Frakturen machen nämlich ein verstärktes Aufreiben nötig, so dass grössere Implantate verwendet werden können. Bei einem Verzicht auf das Aufreiben ist der Chirurg bei der Auswahl des Implantatdurchmessers auf eine Schätzung "über den Daumen" angewiesen. In der medizinischen Fachliteratur finden sich zahlreiche Fallstudien, in denen die nachteiligen Folgen einer ungenauen Schätzung aufgezeigt werden.
- Das Aufreiben schafft eine direkte Messung des Durchmessers des Markkanals und ermöglicht somit die Auswahl eines Implantats, welches den Kanal genau ausfüllt. Als Folge daraus wird durch die Erzielung eines endostalen Kontakts die Stabilität der Frakturstelle erhöht. Wenn Implantate den Markkanal nicht ausfüllen, kommt es zu einer verminderten Lastaufteilung zwischen dem Implantat und dem Knochen. Dadurch wird die Belastung, die auf das Implantat übertragen wird, erhöht, und es kommt leichter zu einem Implantatbruch und auch zu einer Beanspruchungsabschirmung des Knochens.
- Trotz dieser Vorteile sind auch negative Auswirkungen des Markkanalaufreibens bekannt geworden, wobei insbesondere die derzeit verwendeten Verfahren zum Aufreiben des Markraums zu einer Temperatur- und Druckerhöhung führen können. Wie bei jedem Verfahren, bei dem Material entfernt wird, kommt es auch beim Aufreiben zu einer Wärmebildung. Ausserdem wird während des Aufreibvorgangs im Markraum ein hydraulischer Druck aufgebaut, der den blutdruckbedingten Normaldruck bei weitem übersteigt. Die Reibahle wirkt wie ein Hydraulikkolben in der Knochenmarkhöhle, und wenn der Inhalt des Markkanals, der aus einer Mischung aus gelbem Knochenmark, Blut, Blutgerinnsel und Knochendebris besteht, in den Blutstrom gelangt, kann es zu einer Embolie kommen. Es konnte eine Verbindung festgestellt werden zwischen übermässiger Erwärmung und einem erhöhten Auftreten von aseptischer Nekrose der Kortikalis sowie zwischen erhöhtem Druck und einem erhöhten Risiko des Auftretens von Fettemboli. Zu diesen Komplikationen kann es bei Patienten leichter kommen, wenn schwächende Faktoren, wie z.B. eine Lungenkontusion, Mehrfachtraumata oder eine pulmonale Störung vorliegen. In solchen Situationen würde üblicherweise das bevorzugte Aufreibverfahren aufgrund der damit verbundenen, erhöhten Risiken nicht zum Einsatz kommen.
- Es existieren verschiedene Vorrichtungen und Verfahren zur Verringerung des sich während des Aufreibvorgangs aufbauenden Markraumdrucks. Beispielsweise konnte im Fall eines prothetischen Gelenkersatzes gezeigt werden, dass durch ein distales Lüftungsloch, eine breite Einführöffnung und eine modifizierte Technik zur Zementeinbringung jeweils der Druck und damit die Wahrscheinlichkeit einer Fettembolie mehr oder weniger erfolgreich vermindert werden konnte. Lüftungslöcher im Knochen zeigen nur wenig Wirkung, da ihr Durchmesser typischerweise zu gering ist und beim Vorantreiben der Reibahle örtliche Spitzenwerte aufgenommen werden müssen. Auch wird durch ein geringeres Aufreiben des Markkanals eine Druckerhöhung nicht vermieden. Auch bei Reibahlen mit kleinem Durchmesser kann es nämlich zu einem hohen Druck kommen.
- Eine weitere Technik, die Verwendung gefunden hat, um die Temperatur und den Druck zu vermindern, besteht darin, den Aufreibvorgang in mehreren Schritten durchzuführen und bei jedem Schritt eine grössere Reibahlengrösse zu verwenden. Dies hat zur Folge, dass die Aufreibverfahren langsam, unter Aufwendung von sanftem Druck und in mehreren Arbeitsgängen vor sich gehen. Gewöhnlich wird das Aufreiben bis zum Erreichen der Knochen-Kortikalis in Inkrementen von 1 mm Durchmesser durchgeführt und anschliessend in 0,5 mm-Inkrementen. In dieser Hinsicht erfolgt der Aufreibvorgang mit geringerer Druckkraft und der Markraumdruck kann unter Verwendung dieses langsamen Verfahrens mit den meisten Aufreibvorrichtungen auf einfache Weise verringert werden. Ein rascherer Aufreibvorgang mit weniger Arbeitsgängen wäre wünschenswert, um die Operationszeit und die Kosten der medizinischen Behandlung zu senken.
- Ein weiterer mit diesen aktuellen Vorrichtungen und Verfahren verbundener Nachteil besteht in der Wiederverwendung der Reibahlen. Da die derzeit verwendeten Methoden den Gebrauch von mehreren Reibahlen mit unterschiedlicher Grösse erfordern, um eine einzige, grosse Öffnung in dem Markkanal zu schaffen, werden die Reibahlen für gewöhnlich bei hintereinander erfolgenden Aufreibverfahren wiederverwendet. Daraus ergibt sich, dass die Reibahlen mit der Zeit stumpf werden können und deren weitere Verwendung somit zu grösserem Markraumdruck und zu einer grösseren Zunahme der Kortikalistemperatur führen kann. Folglich ist die Sorgfalt und Umsicht der Chirurgen und des Operationssaalpersonals im Sinne einer schonenden Behandlung und eines gegebenenfalls erforderlichen Auswechselns der Reibahlen anstrengend und kostspielig. Eine Einweg-Vorrichtung ist wünschenswert, um die Probleme zu vermeiden, welche mit der im Lauf der Zeit erfolgenden Abstumpfung der Reibahlen verbundenen sind.
- Ein weiterer Nachteil der derzeit in Gebrauch befindlichen Vorrichtungen besteht in der Verwendung von Reibahlenausführungen mit flachen Nuten und breiten Schäften. Es konnte gezeigt werden, dass Reibahlen mit kleinen Schäften und tiefen Nuten vorteilhafter für die Reduzierung des Drucks und der Temperatur in dem Markraum sind.
- Es besteht somit ein Bedarf an einer Vorrichtung und einem Verfahren zum Aufreiben des Markkanals mit erhöhter Geschwindigkeit, ohne dass sich dabei das Risiko der Bildung von Fettemboli und einer wärmebedingten Nekrose beim Herausschneiden und Entfernen von Knochengewebe erhöht.
- Die Erfindung löst dieses Problem mit einer Vorrichtung zum Entfernen von Knochengewebe, insbesondere zum beschleunigten Aufreiben eines Markkanals, das durch die Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet ist.
- Vorzugsweise sind zumindest fünf Schneidemesser vorhanden und jedes Schneidemesser weist zumindest drei planare Oberflächen auf.
- In einer Ausführungsform weist jedes Schneidemesser eine vordere Schneidkante auf, welche durch die Schnittlinie zwischen der inneren Schneidemesserwand und einer der planaren Oberflächen gebildet wird. Diese vordere Schneidkante kann in einem Winkel von ungefähr 30° bis 45° in Bezug auf die Längsachse des röhrenförmigen Schafts ausgerichtet sein. In einer anderen Ausführungsform beinhaltet der spiralförmige seitliche Schneidabschnitt weiterhin eine seitliche Schneidkante, welche durch die Schnittlinie zwischen der inneren Schneidemesserwand und der äusseren Schneidemesserwand gebildet wird.
- Die Antriebswelle und der Reibahlenkopf können jeweils mit einer Kannulierung versehen sein. Diese beiden Kannulierungen sind miteinander fluchtend ausgerichtet und bilden einen Mittelkanal, wenn der röhrenförmige Schaft mit der Antriebswelle in Eingriff steht. Dieser Kanal hat unter anderem dem Zweck, einen Führungsdraht aufzunehmen, der dazu dient, die Vorrichtung in dem Markkanal zu führen.
- Die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung beinhaltet ein Absaugrohr zum Entfernen von abgetragenem Material, das von dem Reibahlenkopf gebildet wird. Das Absaugrohr hat eine Sammelleitungsanordnung an einem proximalen Ende, ein Reibahlenkopf-Befestigungsteil an einem distalen Ende und ein Lumen, das entsprechend ausgelegt und dimensioniert ist, um die Antriebswelle aufzunehmen. Vorzugsweise steht der Mittelkanal in Fluidverbindung mit einer Irrigationsquelle, um eine Irrigation des Schneidkopfes zu ermöglichen. Die Sammelleitungsanordnung kann einen mit der Irrigationsquelle verbundenen Irrigationsanschluss und eine mit dem Irrigationsanschluss in Fluidverbindung stehende Irrigationskammer beinhalten. Das Irrigationsfluid strömt von der Irrigationskammer durch eine in der Antriebswelle ausgebildete Öffnung in den Mittelkanal. In einer Ausführungsform, bei welcher der Reibahlenkopf grösser ist als das Absaugrohr, hat das Reibahlenkopf-Befestigungsteil ein im wesentlichen kugelförmiges Aussenprofil.
- Das distale Ende des Lumens des Absaugrohrs steht in Fluidverbindung mit den Nuten des Reibahlenkopfs und das proximale Ende des Lumens steht in Fluidverbindung mit einer Absaugquelle. Vorzugsweise beinhaltet die Sammelleitungsanordnung einen mit der Absaugquelle verbundenen Absauganschluss, der bei der Entfernung des abgetragenen Materials behilflich ist.
- Bevorzugte Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in den beiliegenden Zeichnungen offengelegt, in denen ähnliche Bezugszeichen in den verschiedenen Ansichten jeweils auf ähnliche Elemente verweisen, und in denen:
-
1A eine von der linken Seite aus gezeigte Perspektivansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Reibahlenvorrichtung darstellt; -
1B eine von der rechten Seite aus gezeigte Perspektivansicht der Vorrichtung aus1A darstellt; -
2 eine Draufsicht auf die Reibahlenvorrichtung aus den1A und1B darstellt; -
3 eine Querschnittsansicht der Vorrichtung entlang der Linie A-A aus2 darstellt; -
4 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Antriebswellenanordnung darstellt; -
5 eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemässen Reibahlenkopfes darstellt; -
6 eine Vorderansicht des Reibahlenkopfes aus5 darstellt; -
7 eine Rückansicht des Reibahlenkopfes aus5 darstellt; -
8 eine perspektivische Vorderansicht des Reibahlenkopfes aus5 darstellt; -
9 eine perspektivische Rückansicht des Reibahlenkopfes aus5 darstellt; -
10 eine vergrösserte Ansicht der Seitenansicht aus5 darstellt; -
11 eine vergrösserte und teilweise fragmentierte Perspektiv- und Querschnittsansicht der in den1A und1B gezeigten Reibahle darstellt; -
12 ein exemplarisches Beispiel eines Graphen darstellt, der eine Druck-Zeit-Kurve eines Systems ausdrückt, in welchem die Reibahle aus1 , der Reibahlenkopf aus5 und die Antriebswellenanordnung aus4 zum Einsatz kommen; -
13 eine Perspektivansicht eines Abschnittes der Antriebswellenanordnung aus4 mit einem in die Kannulierung der Antriebswelle eingeführten Führungsdraht darstellt; -
14 eine Querschnittsansicht der Antriebswellenanordnung entlang der Linie A-A aus13 darstellt; -
15 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Reibahlenvorrichtung darstellt; -
16 eine perspektivische Vorderansicht einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemässen Reibahlenkopfes darstellt; und -
17 eine vergrösserte Ansicht der Seitenansicht des Reibahlenkopfes aus16 darstellt. - Gleiche oder ähnliche Elemente wurden angemessenerweise in den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung, welche in den Zeichnungen dargestellt sind, mit denselben Bezugszeichen versehen. Weiterhin sind jegliche in der nachfolgenden Beschreibung vorkommenden Bezugnahmen auf eine Ausrichtung oder eine Richtung in erster Linie zur anschaulicheren Darstellung gedacht und es ist keineswegs beabsichtigt, den Umfang der Erfindung dadurch in irgendeiner Art einzuschränken.
- In den
1 –3 , auf welche nun Bezug genommen wird, umfasst eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Reibahle10 einen an einem distalen Ende der Reibahle10 angeordneten und zum Aufreiben eines Markkanals bestimmten Reibahlenkopf20 , ein Absaugrohr13 zur Absaugung und Entfernung des von dem Reibahlenkopf20 gebildeten, emulgierten Knochen- und sonstigen Materials, ein Reibahlenkopf-Befestigungsteil14 zum Festhalten des Reibahlenkopfes20 auf dem Absaugrohr13 bei gleichzeitiger Rotationsmöglichkeit des Reibahlenkopfes20 in Bezug auf das Absaugrohr13 , und eine an einem proximalen Ende der Reibahle10 befindliche Sammelleitungsanordnung12 . Der Begriff 'distal' bezeichnet gemäss seiner in dieser Anmeldung gewählten Verwendung somit das in der Nähe des Reibahlenkopfes20 gelegene Ende bzw. die zu dem vorderen Bereich der Reibahle10 hin weisende Richtung und der Begriff 'proximal' bezeichnet das in der Nähe der Sammelleitungsanordnung12 gelegene Ende bzw. die zu dem hinteren Bereich der Reibahle10 hin weisende Richtung. Der Begriff 'longitudinal' bezeichnet eine zentral zu dem Absaugrohr13 verlaufende Achse. - Das Absaugrohr
13 ist flexibel, so dass es sich entsprechend der Krümmung des Knochens biegen lässt und ist vorzugsweise aus einem halbdurchsichtigen Material gefertigt, so dass das abgesaugte Material überwacht werden kann. Die Sammelleitungsanordnung12 weist einen Irrigationsanschluss15 und einen Absauganschluss16 auf, welche jeweils zum Anschluss an eine Irrigationsquelle bzw. an ein Absaugmittel dienen. Am proximalen Ende der Sammelleitungsanordnung12 befindet sich eine Antriebswellenkupplung17 . Die Antriebswellenkupplung17 kann auf einfache Weise an einer Antriebswelle oder einem anderen Mittel zum In-Rotation-Versetzen des Reibahlenkopfes20 befestigt bzw. wieder davon gelöst werden. -
4 zeigt eine Antriebswellenanordnung100 , welche gemeinsam mit der Reibahle10 dazu verwendet werden kann, den Reibahlenkopf20 in Rotation zu versetzen, und zwar mit einer zum Aufreiben des Markkanals ausreichenden Drehzahl. Durch die Verwendung einer Antriebswellenanordnung100 gemeinsam mit der Reibahle10 (oder eines beliebigen modularen Systems, bei welchem das Antriebsmittel in einer von der Reibahle unabhängigen Baueinheit enthalten ist) wird es möglich, die Antriebswellenanordnung100 mit zahlreichen verschiedenen Reibahlen zu benutzen. Diese Modularität ist insofern vorteilhaft, als verschiedene Patienten und verschiedene klinische Bedingungen die Verwendung unterschiedlich dimensionierter Reibahlenköpfe erforderlich machen. Ausserdem wirken sich die durch das Knochenaufreiben bedingten Verschleiss- und Abnutzungserscheinungen auf den Reibahlenkopf und nicht auf das Antriebsmittel aus. Somit kann es sich bei der Reibahle10 um einen einmalig zu benutzenden Wegwerfartikel handeln, wohingegen die Antriebswellenanordnung100 über eine längere Zeitdauer hinweg verwendet werden kann. - Die Antriebswellenanordnung
100 beinhaltet eine flexible Antriebswelle102 mit einem an dem distalen Ende angeordneten Reibahlenkopf-Anschlussteil104 , um den Reibahlenkopf20 lösbar in Eingriff zu bringen, so dass der Reibahlenkopf20 sich dreht, wenn die flexible Antriebswelle102 sich dreht, einen Energiequellen-Anschluss106 zum Anschluss an eine Energiequelle, um die Antriebswelle102 in Rotation zu versetzen, und eine Sammelleitungskupplung108 , welche zwischen dem Reibahlenkopf-Anschlussteil104 und dem zur Aufnahme der Antriebswellenkupplung17 dienenden Energiequellen-Anschluss106 angeordnet ist. Die Antriebswelle102 ist entsprechend dimensioniert, um in das Lumen des Absaugrohrs13 zu passen. Es ist jedoch, wie später noch im Detail beschrieben werden wird, ausreichend Raum zwischen der Aussenwand der Antriebswelle102 und der Innenwand des Absaugrohrs13 vorhanden, um einen Transport des angesaugten Materials von dem Reibahlenkopf20 durch das Absaugrohr13 zu dem Absauganschluss16 zu ermöglichen. Wie weiter oben für das Absaugrohr13 beschrieben, ist auch die Antriebswelle102 flexibel, um sich einer beliebigen Krümmung des aufzureibenden Knochens anzupassen. Die Antriebswelle102 weist eine Kannulierung110 zur Aufnahme eines Führungsdrahtes120 auf. - Wie am besten aus den
11 ,13 und14 ersichtlich, ist zwischen der Aussenwand des Führungsdrahtes120 und der Innenwand der Kannulierung110 genügend Raum vorhanden, um den Transport eines Irrigationsfluids von dem Irrigationsanschluss15 über die Kannulierung110 zu dem Reibahlenkopf20 zu ermöglichen. Die Antriebswelle102 weist eine Öffnung126 auf, die sich von der Aussenfläche der Antriebswelle102 bis zu der Kannulierung110 hin erstreckt. Die Öffnung126 ist so auf der Antriebswelle102 angeordnet, dass wenn die Antriebswellenanordnung100 mit der Reibahlenvorrichtung10 verkuppelt ist, die Öffnung126 in Fluidverbindung mit dem Irrigationsanschluss15 steht, damit das Irrigationsfluid durch die Kannulierung110 hindurchströmen kann. Die Öffnung126 weist gekrümmte Wände128 ,130 auf. Die gekrümmte Wand128 krümmt sich nach aussen und weist ein konvexes Profil auf, während die gekrümmte Wand130 sich nach innen krümmt und ein konkaves Profil aufweist. Die jeweilige Krümmung der gekrümmten Wände128 ,130 trägt dazu bei, Wasser in die Kannulierung110 zu befördern, während die Antriebswelle102 rotiert (wobei die Rotation bezugnehmend auf14 im Gegenuhrzeigersinn erfolgt). - Jedes geeignete Mittel zum lösbaren Verbinden der Sammelleitungskupplung
108 mit der Antriebswellenkupplung17 kann verwendet werden. Vorzugsweise kommt ein Schnellanschlussmechanismus zum raschen Kuppeln und Entkuppeln zum Einsatz. Beispielsweise kann die Sammelleitungskupplung108 einen federbelasteten Verriegelungsmechanismus aufweisen, etwa in Form eines Kugellagers, das in einen in der Antriebswellenkupplung17 ausgebildeten Schlitz eingreift. - In ähnlicher Weise kann jede beliebige Energiequelle und jedes beliebige Mittel zur Befestigung der Antriebswellenanordnung
100 an der Energiequelle verwendet werden. Da Druckluftwerkzeuge in der orthopädischen Chirurgie weit verbreitet sind, handelt es sich bei der Energiequelle vorzugsweise um einen Druckluftantrieb, wie zum Beispiel um den von der Firma Synthes aus Paoli, Pennsylvania, unter dem Namen Compact Air Drive vertriebenen Druckluftantrieb. - Wie in
3 gezeigt, auf welche nun erneut Bezug genommen wird, sind in der Sammelleitungsanordnung12 ein Dichtungselement34 und ein einfaches Gleitlager31 angebracht. Das Dichtungsmittel34 und das einfache Gleitlager31 bilden eine Irrigationskammer35 und gewährleisten eine hermetische Abdichtung, durch welche verhindert wird, dass während der Operation Irrigationsfluid aus der Irrigationskammer35 entweicht und in den Absauganschluss16 oder in einen anderen Bereich ausserhalb des proximalen Endes der Reibahlenvorrichtung10 gelangt. Ausserdem verhindert das einfache Gleitlager31 , dass abgesaugtes, emulgiertes Material in die Irrigationskammer35 gelangt. - Der Reibahlenkopf
20 ist koaxial in dem Reibahlenkopf-Befestigungsteil14 am distalen Ende des Absaugrohrs13 angeordnet.15 zeigt eine Reibahle210 , die ein Reibahlenkopf-Befestigungsteil14' mit einem Aussenprofil von im wesentlichen sphärischer Gestalt aufweist. Da das Reibahlenkopf-Befestigungsteil14' dem Reibahlenkopf20 nachfolgt, ermöglicht es die Gestalt des Reibahlenkopf-Befestigungsteils14' , dass der Reibahlenkopf-Befestigungsteils14' von den Markkanalwänden abgleitet, falls es zu einer Biegung des Absaugrohrs13 in Bezug auf die Antriebswelle102 kommen sollte. Somit wird beim Werkzeugvorschub durch den Markkanal, bei dem auf das Aufreiben folgende Zurückziehen und beim Passieren der Frakturstelle, eine ruhige Bewegung des Reibahlenkopf-Befestigungsteils14' ermöglicht. - Der Reibahlenkopf
20 ist vorzugsweise aus einem rostfreien Stahl gefertigt, es können jedoch auch beliebige andere metallische, polymerische, keramische Materialien bzw. Verbundmaterialien verwendet werden, welche sich zum Schneiden von Knochenmaterial eignen. Eine Reibahlen-Kannulierung22 erstreckt sich von der distalen Spitze bis zu dem proximalen Ende des Reibahlenkopfes20 (7 und8 ). Die Reibahlen-Kannulierung22 ist fluchtend mit der Kannulierung110 der Antriebswelle102 ausgerichtet, so dass ein Führungsdraht sich von dem proximalen Ende der Antriebswelle102 bis zu dem distalen Ende des Reibahlenkopfes20 hin erstrecken kann. - Obwohl zahlreiche verschiedene Reibahlenköpfe mit der Reibahle
10 ,210 verwendet werden können, ist in den5 –10 nur eine Ausführungsform dargestellt. Wie in diesen Figuren gezeigt, besteht der Reibahlenkopf20 aus einem Schneidkopf40 , welcher in einem Stück mit einem röhrenförmigen Schaft25 ausgebildet ist. Der Umfang des röhrenförmigen Schafts25 ist zylindrisch und weist eine um den Umfang herum vertieft ausgeführte Befestigungsrille26 auf, welche einen über die Innenseite des Reibahlenkopf-Befestigungsteils14 vorstehenden Vorsprung aufnimmt, und welche eine Rotation des Reibahlenkopfes20 unter Beibehaltung einer in longitudinaler Hinsicht festen Position am distalen Ende des Absaugrohrs13 erlaubt. Der röhrenförmige Schaft25 verfügt am proximalen Ende über ein Antriebswellen-Aufnahmeteil23 , welches entsprechend ausgelegt ist, um das Reibahlenkopf- Anschlussteil104 der Antriebswelle102 aufzunehmen, so dass der Reibahlenkopf20 rotieren muss, wenn die Antriebswelle102 rotiert. Obwohl das Antriebswellen-Aufnahmeteil23 jede beliebige Form aufweisen kann, die sich an das Aussenprofil des Reibahlenkopf-Anschlussteils104 anpasst, handelt es sich bei dem Merkmal vorzugsweise um einen Innensechskant. - Der Schneidkopf
40 des Reibahlenkopfes20 weist eine Mehrzahl von Schneidemessern41 auf, vorzugsweise zumindest fünf an der Zahl, die sich von der Reibahlen-Kannulierung22 ausgehend unter Ausbildung eines im wesentlichen spiralförmigen Musters radial nach aussen erstrecken. Eine Korrelation der Anzahl der Schneidemesser mit deren spezifischer Messergeometrie und Rotationsgeschwindigkeit ist vorteilhaft, damit eine angemessene Menge von Knochenmaterial entfernt wird und gleichzeitig eine effiziente Schneidleistung erzielt wird. Bei Verwendung einer zu grossen Anzahl von Schneidemessern in Verbindung mit einer gegebenen Schneidemesserform werden die Nuten sehr seicht und es kann folglich weniger Knochenmaterial entfernt werden. Bei Verwendung einer zu geringen Anzahl von Schneidemessern ist der Reibahlenkopf beim Herausschneiden von Knochengewebe nicht effizient. Der Reibahlenkopf kann dann nämlich während des Herausschneidens von Knochenmaterial steckenbleiben bzw. sich verstopfen. - Jedes Schneidemesser
41 verfügt über ein mehrflächiges, kantiges distales Ende mit einer geraden, vorderen Schneidkante42 , an welche eine spiralförmige seitliche Schneidkante44 anschliesst. Die vordere Schneidkante42 wird durch die Schnittlinie zwischen einer inneren Schneidemesserwand45 und einer planaren, ersten Schneidlippenfläche51 gebildet. Der Winkel zwischen der inneren Schneidemesserwand45 und der ersten Schneidlippenfläche51 ist spitz. Eine planare, zweite Schneidlippenfläche52 schneidet die erste Schneidlippenfläche51 in einem stumpfen Winkel und bildet mit dieser eine erste Schneidlippenkante56 . Eine planare, dritte Schneidlippenfläche53 schneidet die zweite Schneidlippenfläche52 in einem stumpfen Winkel und bildet mit dieser eine hintere Schneidlippenkante58 . Die seitliche Schneidkante44 wird durch die Schnittlinie zwischen der inneren Schneidemesserwand45 und der äusseren Schneidemesserfläche46 gebildet, verläuft in einem konstanten radialen Abstand von der Längsachse und erstreckt sich longitudinal in spiralförmiger Weise. Die äussere Schneidemesserfläche46 quirlt von der seitlichen Schneidkante44 entlang einem Bogen radial nach innen zu einer inneren Schneidemesserwand eines benachbarten Schneidemessers. Der Raum zwischen solchen benachbarten Schneidemessern bildet eine Nut43 , welche während des Betriebs die Funktion hat, das herausgeschnittene Markkanalmaterial zu dem proximalen Ende des Reibahlenkopfes20 zu schleusen, von wo aus es über das unter Vakuum stehende Absaugrohr13 aus dem Knocheninnenraum entfernt wird. Die innere Schneidemesserwand45 und die äussere Schneidemessertläche46 erstrecken sich longitudinal über den Schneidkopf40 und münden am proximalen Ende in eine Schulterfläche48 . Die Schulterfläche48 grenzt an den röhrenförmigen Schaft25 an. - Die
16 und17 zeigen eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Reibahlenkopfes20' . Der Reibahlenkopf20' weist keine seitlichen Schneidkanten auf, wodurch das Risiko einer Durchbohrung der Knochen-Kortikalis durch seitliches Aufreiben im wesentlichen minimiert wird. Jedes Schneidemesser41 verfügt über ein mehrflächiges, kantiges distales Ende mit einer geraden, vorderen Schneidkante42 . Die vordere Schneidkante42 wird durch die Schnittlinie zwischen einer inneren Schneidemessennrand45 und einer planaren, ersten Schneidlippenfläche51 gebildet. Der Winkel zwischen der inneren Schneidemesserwand45 und der ersten Schneidlippenfläche51 ist spitz. Eine planare, zweite Schneidlippenfläche52 schneidet die erste Schneidlippenfläche51 in einem stumpfen Winkel und bildet mit dieser eine erste Schneidlippenkante56 . Die äussere Schneidemesserfläche46 quirlt entlang einem Bogen radial nach innen zu einer inneren Schneidemesserwand eines benachbarten Schneidemessers. Der Raum zwischen solchen benachbarten Schneidemessern bildet eine Nut43 , welche während des Betriebs die Funktion hat, das herausgeschnittene Markkanalmaterial zu dem proximalen Ende des Reibahlenkopfes20' zu schleusen, von wo aus es über das unter Vakuum stehende Absaugrohr13 aus dem Knocheninnenraum entfernt wird. - Die Verwendung der Reibahle
10 , welche im Zuge eines offenen chirurgischen, perkutanen oder anderweitig minimal invasiven Verfahrens erfolgen kann, wird nun unter hauptsächlicher Bezugnahme auf11 beschrieben. Es sei hier darauf hingewiesen, dass die Verwendung der Reibahle210 analog zur Verwendung der Reibahle10 erfolgt, wobei der Hauptunterschied zwischen der Reibahle10 und der Reibahle210 in der unterschiedlichen Geometrie des in2 gezeigten Reibahlenkopf-Befestigungsteils14 und des in15 gezeigten Reibahlenkopf-Befestigungsteils14' besteht. Nachdem der aufzureibende Knochen zugänglich gemacht worden ist, wird der Führungsdraht120 in den Markkanal122 des Knochens124 eingeführt. Das Einsetzen des Führungsdrahtes120 erfolgt typischerweise unter Verwendung der Fluoroskopie, um eine fachgerechte Positionierung des Führungsdrahtes120 sicherzustellen. Die Reibahle10 wird dann gemeinsam mit einem geeigneten Schneidwerkzeug (wie etwa dem Reibahlenkopf20 bzw.20' ), das mit der Antriebswelle100 verbunden und verkuppelt wird, über den Führungsdraht120 geschoben, so dass der Führungsdraht120 zur Gänze durch das Absaugrohr13 hindurch verläuft und als Spurführung dient, welcher die Reibahle10 beim Aufreiben des Kanals122 folgt. Vorzugsweise ist die mit der Antriebswelle100 verkuppelte Reibahle10 vor dem Einsetzen in den Markkanal122 mit einem Antriebsmittel verbunden worden. Somit verläuft der Führungsdraht120 nun also durch die Kannulierung110 der Antriebswelle102 und durch die Kannulierung22 des Reibahlenkopfes20 . - Während des Aufreibens des Markkanals
122 erfolgt gleichzeitig eine Irrigation und eine Absaugung. Die Irrigation sorgt im wesentlichen für eine Kühlung des Reibahlenkopfes20 , des Markkanals122 und des Knochens124 . - Eine bevorzugte Irrigationsquelle, welche das Irrigationsfluid mit ausreichender Geschwindigkeit und ausreichendem Druck abgibt, besteht in einem gewöhnlichen Beutel mit Salzlösung, der einen Meter oberhalb des Irrigationsanschlusses
15 aufgehängt wird. Es sei hier auch darauf hingewiesen, dass zusätzlich zu einem Beutel mit Salzlösung jede beliebige, biologisch kompatible Lösung und jedes beliebige Abgabesystem als Irrigationsquelle verwendet werden kann. Das Irrigationsfluid strömt von der Irrigationsquelle zu dem Irrigationsanschluss15 und gelangt über diesen in die Irrigationskammer35 . Das Irrigationsfluid durchströmt die Kannulierung110 entlang dem von den Pfeilen I angezeigten Pfad in dem Zwischenraum zwischen der Innenwand der Kannulierung und dem Führungsdraht120 und verlässt diese über den Reibahlenkopf20 . - Die Absaugung vermindert den intramedullären Druck und trägt dazu bei, emulgiertes Material aus dem Reibahlenkopf
20 zu entfernen. Die Materialentfernung verbessert nicht nur den Aufreibvorgang, sondern schafft auch eine Möglichkeit zur Gewinnung von emulgiertem Material für Transplantationszwecke. Der von einer Absaugquelle erzeugte Saugstrom fliesst entlang dem von den Pfeilen A angezeigten Pfad. Im speziellen trägt das Irrigationsfluid dazu bei, das von dem Reibahlenkopf20 gebildete, emulgierte Material durch die Nuten43 in den Raum zwischen der Aussenwand der Antriebswelle102 und der Innenwand des Absaugrohrs13 zu leiten, und das emulgierte Material sodann von dem Reibahlenkopf20 über das Reibahlenkopf-Befestigungsteil14 , das Absaugrohr13 und den Absauganschluss16 in einen geeigneten Behälter zu befördern. - Ein signifikanter Vorteil des Systems, welches die Reibahle
10 ,210 , den Reibahlenkopf20 und die Antriebswellenanordnung100 beinhaltet, liegt in der Fähigkeit, das Aufreiben des Markkanals auf den gewünschten Durchmesser in einem Arbeitsgang durchzuführen, wobei sich die Notwendigkeit erübrigt, mehrere Reibahlenköpfe von zunehmend grösserem Durchmesser zu verwenden, bis die gewünschte Aufreibgrösse erreicht ist. In diesem Sinn wird durch die Irrigation des Reibahlenkopfes20 bei gleichzeitig erfolgender Absaugung, sowie durch die Verwendung eines Reibahlenkopfes mit einer effizienten vorderen Schneidengeometrie (und wahlweise einer geeigneten seitlichen Schneidengeometrie) weniger Druck und Wärme erzeugt, als dies bei Reibahlenvorrichtungen nach dem Stand der Technik der Fall ist. -
12 zeigt ein exemplarisches Beispiel eines Graphen, welcher eine Druck-Zeit-Kurve des erfindungsgemässen Systems bei einem Modellversuch mit einem Tier ausdrückt. Region I zeigt, dass kein Druckanstieg herbeigeführt wird, wenn eine Zugangsöffnung zu dem Markkanal angebracht wird. Der Druckanstieg in Region II rührt von Standardtechniken zum Zugänglichmachen des Markkanals her. Region III zeigt, dass kein Druckanstieg herbeigeführt wird, wenn der Führungsdraht eingesetzt wird. Im Gegensatz zu Standard-Aufreibprozessen reduziert bzw. eliminiert die vorliegende Erfindung den intramedullären Druck. Im speziellen bewirkt das in Kombination erfolgende Aufreiben, Irrigieren und Absaugen eine Absenkung des intramedullären Drucks auf unter 0,1333 Bar (100 mm Hg). Mit dem erfindungsgemässen System kann nämlich, wie in Region IV gezeigt, sogar ein negativer intramedullärer Druck erzeugt werden. Da der biologische Schwellwert in dem Markkanal für die Ausbildung von Fettemboli und Lungenemboli bekannterweise grösser oder gleich 0,2666 Bar (200 mm Hg) ist, wird das Vorkommen von Fett- oder Lungenemboli verringert. Zusätzlich kommt es durch die während des Betriebs erfolgende, fluidstromverursachte Kühlung auch zu keiner wärmebedingten Nekrose der Kortikalis. -
12 zeigt einen weiteren wichtigen Vorteil des erfindungsgemässen Systems. Spezifischerweise nimmt das Markkanalaufreiben (Region IV) ungefähr 50 Sekunden in Anspruch. Im Gegensatz dazu erfordert das herkömmliche Aufreiben bei demselben tierischen Modellversuch ungefähr 500 Sekunden. Diese Verringerung der Aufreibzeit um einen Faktor zehn bedeutet, dass das Knochenaufreiben in klinischen Situationen von 30 Minuten auf 3 Minuten reduziert werden kann. Dadurch können Operationszeiten (und Operationskosten) ohne jegliches erhöhtes Risiko signifikant reduziert werden. - Es wurden weiter oben zwar verschiedene Beschreibungen der vorliegenden Erfindung gegeben, es versteht sich jedoch, dass die verschiedenen darin beschriebenen Merkmale entweder allein oder in beliebiger Kombination miteinander verwendet werden können.
- Die Erfindung ist daher nicht lediglich auf die hier beschriebenen, spezifischen Ausführungsformen beschränkt zu verstehen.
- Weiterhin versteht es sich, dass Fachleuten mit Kenntnissen in dem Gebiet, welchem die Erfindung zuzurechnen ist, innerhalb des Umfangs der Erfindung gelegene Variationen und Modifikationen einfallen können. Demgemäss sind sämtliche zweckmässige und für den einschlägig versierten Fachmann auf einfache Weise erzielbare Modifikationen der hier dargelegten Offenlegung, welche innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung gelegen sind, als weitere Ausführungsformen in die vorliegende Erfindung mit einzuschliessen. Der Umfang der vorliegenden Erfindung wird demnach wie in den beigefügten Patentansprüchen dargelegt definiert.
Claims (10)
- Vorrichtung zum Aufreiben eines Markkanals eines Knochens, welche folgendes umfasst: A) eine drehbare Antriebswelle (
102 ) mit einem proximalen und einem distalen Ende, welche an einem proximalen Ende mit einem Drehantriebselement verbunden ist, durch welches die Antriebswelle (102 ) in Rotation versetzt werden kann; und B) einen Reibahlenkopf (20 ;20' ), welcher drehbar an das distale Ende der Antriebswelle (102 ) gekuppelt ist, wobei der Reibahlenkopf (20 ;20' ) folgendes umfasst: C) einen röhrenförmgen Schaft (25 ) mit einer Längsachse, welcher mit dem distalen Ende der Antriebswelle (102 ) in Eingriff steht; und D) einen einstückig mit dem Schaft (25 ) ausgeführten Schneidkopf (40 ) mit einer Mehrzahl von Schneidemessern (41 ) und dazwischen angeordneten Nuten zum Herausschneiden und Aufreiben von Knochen, dadurch gekennzeichnet, dass E) die Vorrichtung weiterhin ein Absaugrohr (13 ) zum Entfernen von ausgeschnittenem, durch den Reibahlenkopf (20 ) gebildetem Material umfasst, wobei das Absaugrohr (13 ) an einem proximalen Ende eine Sammelleitungsanordnung (12 ), an einem distalen Ende ein Reibahlenkopf-Befestigungsteil (14 ;14' ), sowie ein Lumen umfasst, das entsprechend ausgelegt und dimensioniert ist, um die Antriebswelle (102 ) aufzunehmen; F) die Antriebswelle (102 ) und der Reibahlenkopf (20 ) jeweils eine Kannulierung (22 ;110 ) aufweisen, wobei die Antriebswellen-Kannulierung (110 ) fluchtend mit der Reibahlenkopf-Kannulierung (22 ) ausgerichtet ist, wenn der röhrenförmige Schaft (25 ) mit der Antriebswelle (102 ) in Eingriff steht, und somit einen sich durch die Vorrichtung hindurch erstreckenden Mittelkanal bildet; G) der Mittelkanal mit einer Irrigationsquelle in Fluidverbindung steht, um eine Irrigation des Schneidkopfes (40 ) zu schaffen, und wobei die Absaugung einen negativen Markkanaldruck schafft; und H) zumindest manche der Schneidemesser (41 ) einen vorderen Schneidabschnitt und einen spiralförmigen, seitlichen Schneidabschnitt aufweisen, wobei der vordere Schneidabschnitt zumindest zwei planare Oberflächen beinhaltet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Schneidemesser (
41 ) eine innere und eine äussere Schneidemesserwand (45 ;46 ), einen vorderen Schneidabschnitt und einen spiralförmigen, seitlichen Schneidabschnitt aufweist, und wobei der vordere Schneidabschnitt weiterhin eine vordere Schneidkante (42 ) umfasst, welche durch eine Schnittlinie zwischen der inneren Schneidemesserwand (45 ) und einer der planaren Oberflächen (51 ;52 ;53 ) gebildet wird. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Schneidkante (
42 ) in einem Winkel von ungefähr 30° bis ungefähr 45° in Bezug auf die Längsachse des röhrenförmgen Schafts (25 ) ausgerichtet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der spiralförmige, seitliche Schneidabschnitt weiterhin eine seitliche Schneidkante (
44 ) umfasst, welche durch eine Schnittlinie zwischen der inneren Schneidemesserwand (45 ) und der äusseren Schneidemesserwand (46 ) gebildet wird. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Schneidabschnitt zumindest drei planare Oberflächen (
51 ;52 ;53 ) beinhaltet. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass A) die Sammelleitungsanordnung (
12 ) einen mit der Irrigationsquelle verbindbaren Irrigationsanschluss (15 ) und eine mit dem Irrigationsanschluss (15 ) in Fluidverbindung stehende Irrigationskammer (35 ) beinhaltet; und B) die Antriebswelle (102 ) eine Öffnung (126 ) aufweist, welche sich von einer Aussenfläche der Antriebswelle (102 ) bis zu der Antriebswellen-Kannulierung (110 ) hin erstreckt und innerhalb der Irrigationskammer (35 ) gelegen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswellen-Öffnung (
126 ) gekrümmte Wände (128 ) aufweist, um Irrigationsfluid von der Irrigationskammer (35 ) in den Mittelkanal zu befördern, während die Antriebswelle102 rotiert. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Lumen des Absaugrohrs (
13 ) am distalen Ende mit der Mehrzahl von Nuten in Fluidverbindung steht und am proximalen Ende mit einer Absaugquelle in Fluidverbindung steht. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelleitungsanordnung (
12 ) einen mit der Absaugquelle verbindbaren Absauganschluss (16 ) beinhaltet. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Reibahlenkopf-Befestigungsteil (
14' ) ein im wesentlichen sphärisches Aussenprofil aufweist.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SYNTHES GMBH, OBERDORF, CH |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
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