DE2303866B2 - Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MikrokapselnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln.
Es ist bekannt, daß Mikrokapseln durch ein Verdampfungsverfahren in einem flüssigen Träger
hergestellt werden können. Dieses Verfahren umfaßt das Lösen eines Wandmaterials in einem organischen
Lösungsmittel, Dispergieren einer Kernsubstanz in dieser Lösung, Emulgieren der so hergestellten Dispersion
in Form feiner Tröpfchen in einem Träger aus Wasser oder einer getrennt hergestellten wäßrigen
Lösung, um eine Doppelemulsion vom Typ [W/O]/W
herzustellen, und schließlich Entfernen des organischen Lösungsmittels unter Erhitzen oder vermindertem
Druck, um Mikrokapseln zu erzeugen (vgl. japanische Patentveröffentlichungen Nr. 28 744/64, 13 703/67,
10 863/68, 2 757/70 und 9 836/71). Dieses Verfahren ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß kein Lösungsmittel
verwendet werden kann, das mit Wasser mischbar ist oder einen höheren Siedepunkt als Wasser besitzt, da
als Träger Wasser oder eine wäßrige Lösung verwendet wird. Weiterhin beschränken sich infolge der Beschränkung
der verwendbaren Lösungsmittel auf die vorstehend erwähnten die bei diesem Verfahren verwendbaren
Wandmaterialien ebenfalls, und zwar auf diejenigen, die in diesen Lösungsmitteln löslich sind. Auch in dem, in
der US-PS 35 23 906 beschriebenen Verfahren werden wäßrige Trägerflüssigkeiten verwendet, so daß sich die
gleichen Nachteile, wie oben beschrieben, ergeben.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Mikrokapseln unter Verwendung flüssiger Paraffine oder von
Silikonölen als Träger und von Aceton oder Alkoholen als Lösungsmittel herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln zu
schaffen, bei dem höher siedende Träger verwendet werden, so daß das Lösungsmittel aus einer großen
Anzahl von Verbindungen gewählt werden kann, einschließlich solcher, die einen Siedepunkt von 1000C
oder höher haben. Dies bedeutet, daß auch die Wandmaterialien aus einem weiteren Bereich gewählt
werden können.
Es wurde nun gefunden, daß mehrwertige Alkohole als Trägerflüssigkeit verwendet werden können. Weiterhin
wurde gefunden, daß durch die Verwendung mehrwertiger Alkohole als Träger andere Lösungsmittel
als Aceton oder Alkohole, nämlich Lösungsmittel mit h5
einer Dielektrizitätskonstanten von etwa 10 oder weniger, verwendet werden können. Ferner wurde
gefunden, daß sogar Lösungsmitte! mit einem Siedepunkt von 100° C oder darüber verwendet werden
können. Überdies wurde noch gefunden, daß die Verwendung dieser Lösungsmittel es gestattet. Polymere
mit Eigenschaften, wie Löslichkeit Im Magen und/oder Darm oder der Fähigkeit zur Bildung
semipermeabler Membranen, als Wandmaterial einzusetzen, sowie auch in den Lösungsmitteln lösliche oder
unlösliche Kernsubstanzen einschließlich wasserlöslicher Substanzen und wäßriger Lösungen dieser
Kernsubstanzen zu verwenden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln, bei dem eine Dispersion
oder Lösung des Kernmaterials in der Lösung des polymeren Wandmaterials in einem Lösungsmittel mit
der Dielektrizitätskonstante von 10 oder weniger hergestellt wird, die erhaltene Dispersion oder Lösung
in Form feiner Tröpfchen in einer mit dem Lösungsmittel nicht mischbaren Trägerflüssigkeit emulgiert wird
und anschließend das Lösungsmittel verdampft wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß als Trägerflüssigkeit
ein mehrwertiger Alkohol verwendet wird.
Die mit den Lösungsmitteln nur schlecht mischbaren mehrwertigen Alkohole, die beim Verfahren der
Erfindung verwendet werden, weisen gegenüber den Kernsubstanzen allenfalls eine geringe Reaktionsfähigkeit
auf und sind nicht toxisch.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens der Erfindung ist darin zu sehen, daß die aus der Trägerflüssigkeit
abgetrennten Mikrokapseln ziemlich leicht mit Wasser gespült werden können, da die ei-findungsgemäß als
Trägerflüssigkeit verwendeten mehrwertigen Alkohole wasserlöslich sind.
Trägerflüssigkeiten
Die erfindungsgemäß als Trägerflüssigkeit verwendeten mehrwertigen Alkohole sind aliphatische, zwei-
oder dreiwertige Alkohole, die bei Normaltemperatur viskose Flüssigkeiten sind. Die für das Verfahren der
Erfindung geeigneten mehrwertigen Alkohole besitzen bei 25° C eine Viskosität von 10 bis 500, vorzugsweise 15
bis 200 Centipoise. Repräsentative Beispiele sind Äthylenglykol, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol,
2,3-Butylengiykol, Hexylenglykol, Pentandiol-2,4, Hexandiol-2,5,
Heptandiol-2,4, 2-Äthyl-l,3-hexandiol, Diäthylenglykol,
Dipropylenglykol, Triäthylenglykol, Tripropylenglykol, Glycerin. Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit
werden vorzugsweise Äthylenglykol, Propylenglykol und Glycerin verwendet. Alle diese
mehrwertigen Alkohole haben hohe Siedepunkte. Um ihre Viskosität einzustellen, kann den mehrwertigen
Alkoholen Wasser zugesetzt werden.
Lösungsmittel
Lösungsmittel, die beim Verfahren der Erfindung verwendet werden können, sind gute Lösungsmittel für
die weiter unten beschriebenen Wandmaterialien. Sie sollen eine Dielektrizitätskonstante von 10 oder
weniger besitzen. Weiterhin sollen sie mit der zu verwendeten Trägerflüssigkeit nur schlecht bzw. wenig
mischbar sein und eine niedrigere Siedetemperatur als diese haben. Als Lösungsmittel können unter anderem
Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Diäthyläther, Methyläthyläther, Hexan,
Heptan, Cyclohexan, Petroläther, Benzol, Nitromethan, Schwefelkohlenstoff, Toluol, Methylacetat, Äthylacetat,
Butylacetat, Amylacetat, Methylformiat, Äthylformiat, Butylformiat verwendet werden. Geeignete
Lösungsmittel können entsprechend der zu verwenden-
Verfahren zur Herstellung der Mikrokapseln
den Trägerflüssigkeit ausgewählt werden. Wenn beispielsweise
als Trägerflüssigkeit Äthylenglykol verwendet wird, so können Lösungsmittel mit Siedepunkten bis
zu 1500C verwendet werden, während bei der
Verwendung von Glycerin als Träger Lösungsmittel mit Siedepunkten bis zu 240°C verwendet werden können.
Die Angabe »schlecht mischbar« bedeutet, daß das Lösungsmittel mit der Trägerflüssigkeit allenfalls in
Mengen von nicht mehr als 15 Volumenprozent mischbar ist.
Wandmaterial
Die beim Verfahren der Erfindung zu verwendenden Wandmaterialien sind hochpolymere Wandmaterialien,
die in den Lösungsmitteln der vorstehend angegebenen is Art löslich und in den Trägerflüssigkeiten unlöslich oder
schlecht löslich sind. Beispielsweise können als Wändmaterial Äthylcellulose, Celluloseacetat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat,
Celluloseacetatdibutylaminohydroxypropyläther, Polyvinylbutyral, Polyvinylformal,
Polystyrol, Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureester, Polyvinylacetal-Diäthylaminoacetat, 2-Methyl-S-vinylpyridinmethacrylat-Methacrylsäure-Copolymere,
Polycarbonate, Polyester, Polypropylen, Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere
verwendet werden.
Kernsubstanz
Die Kernsubstanzen können fest oder flüssig sein. Wenn sie fest sind, so können sie in dem verwendeten
Lösungsmittel löslich oder unlöslich sein. Es kann jede beliebige flüssige Kernsubstanz verwendet werden,
sofern sie im Lösungsmittel emulgiert werden kann. Beispiele fester, teilchenförmigen in den vorstehend
genannten Lösungsmitteln löslicher Kernsubstanzen sind Acetylsalizylsäure, Barbital, Josamycin, Kitasamyein,
Diazepam. Unlösliche feste Teilchen sind beispielsweise Enzymteilchen. Flüssige Kernsubstanzen sind
beispielsweise wäßrige Esteraselösung, wäßrige Ureaselösung, wäßrige Bakteriensuspensionen. Weiterhin
können als Kernsubstanzen auch Stoffe aus verschiedenen Gebieten, unter anderem Arzneistoffe, Enzyme,
Nahrungsmittel, landwirtschaftliche Arzneimittel, Dünger, Duftstoffe, Farbstoffe verwendet werden.
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; Zunächst wird — zusammen mit einer oder ohne eine
; Kernsubstanz — ein Wandmaterial in einem Lösungs-
ί mittel gelöst. Die Konzentration des Wandmaterials im
Lösungsmittel, die je nach der Wandmaterial-Lösungs-
: mittel-Kombination verschieden sein kann, kann gege-
\ benenfalls so gewählt werden, daß die Viskosität der
Lösung in einem Bereich liegt, der es gestattet, sie in
Form feiner Tröpfchen in einem Träger zu dispergieren.
Dieser Bereich beträgt in der Regel 2,5 bis 25%
ϊ (Gew./Vol.). Wenn die Konzentration zu hoch ist,
werden die Wandfilme dicker, wodurch man harte
■!j Mikrokapseln erhält. Die Dicke der Wandfilme wird
ί kleiner, wenn die Konzentration verringert wird. Wenn
beim vorstehenden Arbeitsgang ein Wandmaterial
allein gelöst wird, so wird danach in der Wandmaterial- fao
lösung eine Kernsubstanz gelöst oder dispergiert. Wenn die Kernsubstanz fest ist, so kann sie in der Lösung
gelöst oder darin suspendiert werden. Eine flüssige
.1 Kernsubstanz kann in der Lösung dispergiert und
emulgiert werden. Das Verhältnis von Wandmaterial zu μ
; Kernsubstanz kann zwar grundsätzlich frei gewählt
ί werden, jedoch ist ein Verhältnis von 1/10 bis 5 für
■;' leichte Einkapselungsarbeitsgänge, sowie auch um zähe
Mikrokapseln zu erhalten, zweckmäßig.
Nachfolgend wird die ein Wandmaterial und eine Kernsubstanz enthaltende Lösung oder Suspension in
Form feiner Tröpfchen in der Trägerflüssigkeit dispergiert. Die Teilchengrößen können entsprechend
den Erfordernissen verschiedener Anwendungszwecke auf von einige Mikron bis zu 1000 Mikron eingeregelt
werden. Die Trägerflüssigkeitsmenge schwankt in Abhängigkeit von der verwendeten Lösungsmittelmenge.
Wenn sie zu klein ist, so haften die Mikrokapseln leicht aneinander unter Bildung von Agglomerated
während, wenn sie zu groß ist, die Abtrennung der Mikrokapseln schwierig und mühsam wird. Dementsprechend
empfiehlt es sich, etwa 4- bis etwa 50mal so viel Trägerflüssigkeit wie ein Wandmaterial und eine
Kernsubstanz enthaltende Lösung zu verwenden. Bei der vorstehenden Emulgierung kann die Trägerflüssigkeit
auch Netzmittel und/oder Suspensionspulver enthalten. Die Netzmittel können anionische, kationische
und nichtionische oberflächenaktive Mittel, z. B. Natriumlaurylbenzolsulfonsäure, Polyoxyäthylensorbi ·
tanfettsäureester, Polyoxyäthylenpolyoxypropylen-Copolymer,
Äthylendiamin-tetra-(polyoxyäthylenpolypropylen-CopoIyrner)
sein. Als Suspensionspulver können Talk, Magnesiumstearat, Aluminiumstearat, Kaolin,
Titandioxyd, Siliciumdioxyd, Stärke, D-Mannit genannt werden.
Beim Emulgieren der Dispersion in der vorstehend erwähnten Weise kann man in Abhängigkeit davon,
welche Lösungsmittelmenge und welche Rührgeschwindigkeit angewendet werden sowie ob und welche
Netzmittel und/oder Suspensionspulver verwendet werden und ferner in Abhängigkeit von der Viskosität
des Polymers, feine Tröpfchen verschiedener Größe erhalten. Mikrokapseln einheitlicher Größe kann man
erhalten, indem man wie vorstehend erwähnt geeignete Bedingungen wählt. Im allgemeinen wird die Größe der
erhaltenen Mikrokapseln umso kleiner, je schneller die Rührgeschwindigkeit und die Viskosität des Polymers
oder je größer die Netzmittelmenge ist.
Dann wird die Emulsion gerührt, erhitzt oder unter verminderten Druck gebracht, um das Lösungsmittel
durch die Trägerflüssigkeit hindurch zu verdampfen. Wenn die Kernsubstanz ein im Lösungsmittel lösliches
feinkörniges Material ist, so wird das Wandmaterial zuerst ausgefällt und hüllt die Kernsubstanz unter
Bildung von Mikrokapseln ein. Die dabei gebildeten Mikrokapseln weisen aufgrund des Unterschiedes
zwischen der Löslichkeit des Wandmaterials und der der Kernsubstanz im Lösungsmittel eine besondere
Verteilung des Polymers und der Kernsubstanz mit einem spezifischen Konzentrationsgradienten auf. Beispielsweise
wird die Konzentration der Kernsubstanz in der Nähe der Mitte der Mikrokapseln höher, während
das Wandmaterial sich im peripheren Teil der Mikrokapseln anreichert, wenn die Löslichkeit des
Wandmaterials höher ist als die der Kernsubstanz. Dieses Phänomen kann dem Transport von Polymeren
zusammen mit dem Lösungsmittel zum äußeren Bereich hin zugeschrieben werden, der stattfindet, wenn das
Lösungsmittel verdampft wird. Dementsprechend werden, wenn die Löslichkeit der Kernsubstanz derjenigen
des Wandmaterials gleicht, beide homogen miteinander vermischt sein, wodurch der Wandfilm unerkennbar
wird. Wenn eine Kernsubstanz im Lösungsmittel suspendiert ist, so ist der Querschnitt der erhaltenen
Mikrokapseln wie Beton. Weiterhin erhält man aus einer in einem Lösungsmittel emulgierten flüssigen
Kernsubstanz Mikrokapseln, deren Querschnitt dem von Kapseltrauben gleicht.
Die so gebildeten Mikrokapseln werden dann gewonnen, indem man sie durch Filtrieren oder
Zentrifugieren abtrennt, gründlich mit einem Lösungsmittel wäscht, das die Mikrokapseln nicht löst oder
auflöst Da die beim Verfahren der Erfindung verwendeten mehrwertigen Alkohole wasserlöslich sind, können
sie leicht durch Waschen mit Wasser entfernt werden. Außerdem kann das Lösungsmittel leicht wiedergewonnen
werden. Daher gibt es beim Verfahren der Erfindung im Gegensatz zu den Verfahren nach dem
Stand der Technik kein Umweltverschmutzungsproblem.
Da die Wandfilme erfindungsgemäß hergestellter Mikrokapseln extrem dünn gemacht werden können,
kann man ihnen die Eigenschaften einer semipermeablen Membran verleihen. Daher ist zu erwarten, daß sich
diese Mikrokapseln für verschiedene Zwecke, unter anderem die Hersteilung unlöslich gemachter Enzyme,
verwenden lassen.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
1 g Äthylcellulose und 1 g Acetylsalizylsäure werden in 50 ml eines Lösungsmittelgemisches aus Äthylacetat
und Chloroform (1:1) gelöst. Diese Lösung wird in Form feiner Tröpfchen unter Rühren (400 UpM.) in 150
ml Äthylenglykol emulgiert. Das Gemisch wird bei Raumtemperatur 3 Stunden weitergerührt, um Aspirin
enthaltende, dauerhafte Mikrokapseln mit einer Größe von 30 bis 100 μπι zu erzeugen. Diese Mikrokapseln
werden dann durch Zentrifugieren abgetrennt und mit Wasser gespült. Die dabei erhaltenen Mikrokapseln sind
völlig frei und Nadellöchern oder Rissen in den Filmoberflächen. Es finden sich weder Kugeln ohne
Äthylcellulose noch Kugeln, die nur mit Äthylcellulose gefüllt sind. Vielmehr ist festzustellen, daß alle
Mikrokapseln Aspirin einschließen.
Durch Lösen von 2 g Hydroxypropylmethylcellulosephthalat in 30 ml Methylenchlorid wird eine Lösung
hergestellt, in der 2 g Pancreatin mit einer Teilchengröße von 50 bis 100 μΐη dispergiert werden. Diese Lösung
wird dann unter Rühren (400 UpM.) in Form feiner Tröpfchen in 150 ml des gleichen Athylenglykols
emulgiert, der auch in Beispiel 1 verwendet wurde. Das Gemisch wird bei Raumtemperatur weitergerührt, um
das Lösungsmittel zu verdampfen und Kapseln zu bilden. Das so erhaltene Produkt wird mit Wasser
gespült, wobei man Prancreatin enthaltende Mikrokapseln mit einer Größe von 500 bis 1000 μΐη erhält.
Es wird festgestellt, daß die erhaltenen Mikrokapseln eine Proteolyse-Aktivität von 95% behalten, was
beweist, daß während des Einkapselungsverfahrens keine Desaktivierung stattfindet. Nach der Testmethode
der »Japanese pharmacopeia« (achte revidierte Fassung) wird mit den Mikrokapseln ein Desintegrationstest durchgeführt. Nach dieser Methode bereitet man
eine »erste Flüssigkeit« (pH = 1,2) durch Herstellen von 1000 ml einer wäßrigen Lösung aus 2,0 g Natriumchlorid
und 24,0 ml verdünnter Salzsäure. Weiterhin wird eine »zweite Flüssigkeit« (pH = 7,5) durch Verarbeiten von
35,8 g Natriumhydrogenphosphat und 6,0 ml verdünnter Salzsäure zu 1000 ml einer wäßrigen Lösung hergestellt.
Das Enzym, Pancreatin verliert in der vorstehend angegebenen ersten Flüssigkeit seine Aktivität. Wenn
jedoch die Mikrokapseln 30 Minuten in der ersten Flüssigkeit geschüttelt und weiter in der zweiten
Flüssigkeit gelöst werden, so beträgt die nach der Anthon-Knitz-Methode bestimmte Restaktivität immer
noch 85%.
Durch Lösen von 1 g Polycarhonat in 20 ml Methylenchlorid wird eine Lösung hergestellt, in der 1 g
Retikinonase dispergiert wird. Diese Lösung wird unter Rühren (400 UpM.) in Form feiner Tröpfchen in 150 ml
des gleichen Athylenglykols wie in Beispiel 1 emulgiert, worauf das Gemisch 2 Stunden bei Raumtemperatur
weitergerührt wird. Das so erhaltene Produkt wird mit Wasser gespült, wobei man Retikinonase enthaltende
Mikrokapseln mit einer Teilchengröße von 100 bis 300 μπι erhält.
Es werden 0,5 g VinyJchlorid-Vinylacetat-Copolymer
in 20 ml Methylenchlorid gelöst. Diese Lösung wird mit 200 mg in 4 ml destilliertem Wasser gelöster Esterase
versetzt. Das Gemisch wird mittels eines Homogenisators (10 000 UpM.) emulgiert. Die Emulsion wird dann in
Form feiner Tröpfchen unter Rühren (4000 UpM.) in 150 ml Glycerin emulgiert. Die dabei erhaltene Emulsion
wird bei Raumtemperatur 2 Stunden weitergerührt, um Kapseln zu bilden. Das so erhaltene Produkt wird mit
Wasser gespült, wobei man Esterase enthaltende Mikrokapseln mit einer Teilchengröße von 30 bis 50 μπι
erhält.
2 g in 50 ml Baumwollsamenö! gelöster Leukofarbstoff
werden in 200 ml Methylenchlorid gelöst, in dem
2 g des gleichen Polycarbonats wie in Beispiel 3 gelöst werden. Diese Lösung wird unter Rühren in einem
Gemisch aus 400 ml des gleichen Glycerins wie in Beispiel 4 und 100 ml Wasser emulgiert. Dann wird zur
Bildung von Mikrokapseln mit einer Teilchengröße von 10 bis 50 μπι 2 Stunden bei Raumtemperatur weitergerührt.
Die Mikrokapseln werden abfiltriert und dann mit Wasser gespült.
Es werden 7 g Josamycin und 3 g Polyvinylacetal-Diäthylaminoacetat
in 50 ml Methylenchlorid gelöst. Diese Lösung wird dann unter Rühren (400 UpM.) in
Form feiner Tröpfchen in 200 ml des gleichen
Athylenglykols wie in Beispiel 1 emulgiert. Dann wird 3
Stunden bei Raumtemperatur weitergerührt, um das Lösungsmittel zu verdampfen und Kapseln zu bilden.
Nach dem Waschen mit Wasser erhält man 9,5 g Mikrokapseln mit einer Teilchengröße von 40 bis
100 μπι.
Es werden 2 g der freien Base von Kitasamycin und
3 g des gleichen Polyvinylacetal-Diäthylaminoacetats w>
wie in Beispiel 6 in 40 ml Methylenchlorid gelöst.
Anschließend wird diese Lösung unter Rühren (400 UpM.) in Form feiner Tröpfchen in einem Gemisch aus
150 ml des gleichen Glycerins wie in Beispiel 4 und 50 ml
Wasser emulgiert. Dann wird 4 Stunden bei Raumtemperatur weitergerührt, um das Lösungsmittel zu
verdampfen und Kapseln zu bilden. Nach dem Waschen mit Wasser erhält man 4,5 g Mikrokapseln mit einer
Teilchengröße von mehreren Mikrometern bis zu
50 μπι. Diese Mikrokapseln sind extrem fein und weisen
nur wenig bitteren Geschmack auf. Sie eignen sich somit für Sirupe.
2 g Diazepam und 1 g der gleichen Äthylcellulose wie in Beispiel 1 werden in 30 ml Methylenchlorid gelöst, das
0,5 g Talk enthält. Diese Lösung wird unter Rühren (350 UpM.) in 100 ml des gleichen Äthylenglykols wie in
Beispiel 1 emulgiert. Die Emulsion wird bei Raumtemperatur weitergerührt, um 3,2 g Mikrokapseln mit einer
Teilchengröße von 50 bis 200 μιη zu erzeugen.
1,5 g der gleichen Äthylcellulose wie in Beispiel 1 werden in 25 ml Methylenchlorid gelöst. Diese Lösung
wird mit 2 ml einer 50%igen, wäßrigen Glukoselösung, 1 ml einer Pufferlösung aus Phosphorsäuresalzen (0,4 m;
pH = 7,5) und 3 ml einer Suspension von 5°/< Glukoseisomerase erzeugenden Bakterien (0,05 m; ph
= 7,5; Pufferlösung aus Phosphorsäuresalzen) versetz und das Gemisch mittels eines Homogenisators (10 00(
UpM.) emulgiert. Diese Emulsion wird dann in Forrr feiner Tröpfchen in 150 ml des gleichen Äthylenglykol:
wie in Beispiel 1 unter Rühren (400 UpM.) emulgiert Zur Bildung von Kapseln wird bei Raumtemperatur I
Stunden weitergerührt. Nach dem Waschen mit Wassei erhält man unlösliche Enzyme mit einer Teilchengröß«
von 50 bis 200 μιη.
Unter Verwendung dieser verkapselten, unlöslicher Enzyme läßt man 0,8 molare, wäßrige Glukoselösung al
Substrat 60 Minuten bei 60°C reagieren. Die gebildeti
Fruktosemenge wird nach der Cystin-Carbazol-Metho de bestimmt. Dabei wird festgestellt, daß diesi
unlöslichen Enzyme 25% der Enzymaktivität de ursprünglich zugesetzten Enzyme entwickeln.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln, bei dem eine Dispersion oder Lösung des Kernmaterials in der Lösung des polymeren Wandmaterials in einem Lösungsmittel mit der Dielektrizitätskonstante von 10 oder weniger hergestellt wird, die erhaltene Dispersion oder Lösung in Form feiner Tröpfchen in einer mit dem Lösungsmittel nicht ίο mischbaren Trägerflüssigkeit emulgiert wird und anschließend das Lösungsmittel verdampft wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerflüssigkeit ein mehrwertiger Alkohol verwendet wird.
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